Mentale Gesundheit - Nicole Inez Fuchs
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Mental Health: 5 Gründe, warum die Psyche unsere Beachtung verdient

Stellen Sie sich vor, Sie haben eine starke Verkühlung und Fieber. Was tun Sie für gewöhnlich? Im Normalfall werden Sie zu einem Arzt gehen und sich krankschreiben lassen. Wenn Sie jemand nach Ihrem Befinden fragt, werden Sie sagen: “Mir geht es nicht besonders, ich bin verkühlt.” Normal, oder? Doch was würden Sie tun, wenn Sie depressiv wären? Hilfe suchen, als wäre es das Normalste der Welt? Unsere Psyche braucht unsere Beachtung, gleich wie unser Körper. Sie sind ein Team: Mental health heißt das Zauberwort.

 

5 Gründe, warum unsere Psyche wichtig ist

Körper und Geist sind eine Einheit

Wo die Schulmedizin früher noch die Psyche getrennt vom Körper betrachtet hat, gibt es immer mehr ganzheitliche Ansätze. Das bedeutet, dass das Bewusstsein wächst, dass ein gesunder Geist mit einem gesunden Körper einhergeht und umgekehrt. Daraus lässt sich auch ableiten, dass es enorm wichtig ist, psychische Erkrankungen als gleich wichtig zu sehen, wie körperliche.

Mental Health und die moderne Welt

Der deutsche Psychologe Hans Ulrich Wittchen, sieht die psychische Gesundheit als “größte Herausforderung Europas im 21. Jahrhundert.” Einerseits, weil psychische Erkrankungen zunehmen und die psychische Belastung zusehends steigt. Auf der anderen Seite hinkt jedoch die Akzeptanz dafür hinterher. Es ist noch lange nicht selbstverständlich, sich psychisch nicht gut fühlen zu “dürfen”. Noch immer haben Betroffene mit Vorurteilen zu kämpfen und stoßen oftmals auf Unverständnis.

Mentale Probleme nehmen zu

Während sich die physische Gesundheit in der Gesellschaft verbessert, steigt die Anzahl der Personen mit mentalen Problemen. Laut aktuellen Zahlen der WHO gibt es derzeit 117 Millionen Betroffene in der EU. Zahlreiche Faktoren führen zu diesem Phänomen: Stress am Arbeitsplatz, Überforderung, Vereinbarkeit von Job und Familie, die zahllosen Optionen, die man hätte, Mobbing, etc.. Laut aktuellen Zahlen der Arbeiterkammer, kennt jeder Dritte einen Fall von Burnout im eigenen Betrieb. Auch die Krankenstände diesbezüglich nehmen immer mehr zu.

Fokus liegt am Körper

Es ist durchaus “cool” in ein Fitnessstudio zu gehen und dabei stolz zu posen. Wir werden hier mit Angeboten überhäuft und denken keine Minute daran, dass wir uns dafür schämen müssten. Doch überlegen Sie einmal: Wie viele professionelle Angebote fallen Ihnen ein, die Sie in Anspruch nehmen könnten, wenn Sie für Ihre psychische Gesundheit was tun wollen? Viele Leute würden eher zu einem Astrologen, als zu einem Psychologen gehen. Denn es hat noch immer keine “coole” Note, sich bei psychischen “Wehwehchen”, professionelle Hilfe zu suchen.

Trends in Richtung Mental Health

Das Thema psychische Gesundheit wird immer mehr aufgegriffen. Jedoch mehr als ein Lifestyle Produkt und weniger als essentielle Basis für ein gesundes Leben. Doch besser, Mental Health als Lebensstil zu verkaufen, als es ganz aus dem Bild zu lassen. In den USA werden zu diesem Thema beispielsweise Beratungen für Manager als Dienstleistung verkauft.

Die steigende Zahl psychischer Erkrankungen zeigt ganz deutlich: Unsere Gesellschaft muss umdenken. Es ist okay, psychische Probleme zu haben. Ein Mensch besteht aus Körper und Geist, deshalb ist es klar, dass beide Teile erkranken können und auch Behandlung verdient haben. Deshalb: Schauen Sie auf sich, lassen Sie sich helfen und werden Sie ein Botschafter dafür, dass die Psyche gleich viel Wert ist, wie unsere Hülle, unser Körper.

Fotocredit: (c) iStock.com/SIphotography

Aktualisiert am: 18. November 2019