Selbstwert - Sandra Linde
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Alte Sachen ausmisten – ein innerer Befreiungsschlag

Das Ausmisten der Schränke, das Entrümpeln von Keller oder Dachboden sorgen nicht nur äußerlich für Ordnung und Reinheit. Der reinigende Effekt ist auch innerlich spürbar. Es ist wie ein Befreiungsschlag.

Alten Ballast ausmisten

Nicht jeder verfügt über ausreichend Platz, Dinge zu lagern und zu horten. Platz ist Luxus, den nicht jeder besitzt. In jedem Fall ist es in vielerlei Hinsicht sinnvoll, von Zeit zu Zeit Platz zu schaffen und auszumisten. Das kann im Keller oder Speicher sein, im Kleiderschrank oder in der einen Schublade, in die man alles reinstopft, was woanders nicht zugeordnet werden kann. Man sagt, Dinge, an die man Jahre nicht gedacht hat und die man lange nicht gebraucht hat, können entsorgt werden. Sie sind nur alter Ballast und beschweren unser Leben. Klingt nach einer einfachen Regel. Aber ist es wirklich so einfach, sich alle paar Jahre von Dingen zu trennen, die in Vergessenheit geraten sind?

Erinnerungen leben im Kopf

Mit Erinnerungsstücken oder Dingen mit ideellem Wert ist das nicht ganz so einfach. Da hängt schließlich unser Herz dran. Da gibt es beispielsweise das Kleid, das wir zu einem besonderen Anlass getragen haben, das uns aber längst nicht mehr passt. Oder die alte, abgewetzte Couch, die wir nicht ausmisten wollen, weil unsere Eltern schon darauf gesessen haben. Vieles von dem, was wir aufbewahren, hat lediglich einen ideellen Wert, aber keinen Nutzwert mehr. Und Fakt ist: Erinnerungen leben in unseren Gedanken. Es macht also keinen Unterschied, ob das schöne Kleid oder die alte Couch im Schrank oder Keller vor sich hindümpeln oder ausgemistet werden. Die Erinnerung lebt im Kopf weiter, das alte Zeug kann also getrost entsorgt werden.

Die perfekte Ordnung

Die perfekte Ordnung gibt es nicht. Denn jeder Mensch muss das passende Ordnungssystem für sich selbst finden. Und ja, auch das berühmte Sprichwort „Das Genie beherrscht das Chaos“ hat seine Berechtigung. Letztendlich geht es immer darum, sich bestmöglich zurechtzufinden und nicht zu viel Zeit mit Suchen zu verschwenden. Welches Ordnungs- oder Ablagesystem man wählt, ist Geschmackssache. Hauptsache, man findet sich zurecht in seinem persönlichen Sammelsurium.

Der innere Befreiungsschlag

Ausmisten, sich von Dingen trennen, die nicht mehr gebraucht werden, schafft Raum für Neues. Und nicht nur das. Das Wissen darum, dass der Schrank nicht chaotisch vollgestopft ist, dass Keller oder Dachboden keine Müllhalde sind, beruhigt und macht frei. Altlasten loszuwerden ist wie ein Befreiungsschlag.

Fotocredit: (c) iStock.com/Tverdohlib

Aktualisiert am: 18. November 2019