Beruf und Karriere - Pascal Bandra
2 Minuten Lesezeit

Delegierender Führungsstil: der Weg zu guten Entscheidungen

Als Entscheidungsträger hat man einen herausfordernden Joballtag zwischen gesetzten Vorgaben oder selbstgesteckten Zielen und vorhandenen Gestaltungsspielräumen. Dabei bewegt man sich nicht selten in einem Spannungsfeld aus Motivation und Stress. Wie frei man sich in diesem Feld bewegt, kann in einem hohen Maße selbst gesteuert werden. Das Stichwort heißt: Delegieren.

Wer jetzt denkt, eine Führungsposition ist eben nicht bequem, hat natürlich recht. Das ist sie nicht. Allerdings hängen viele Menschen in Führungspositionen dem großen Missverständnis an, alles kontrollieren und selbst entscheiden zu müssen – dies nicht zu reflektieren, ist bequem und letztlich stressfördernd. Die Entscheidung, künftiger weniger Stress im Arbeitsalltag zu haben, bedarf einer gehörigen Portion Mut. Schließlich wirft sie gewohnte Abläufe und Verhaltensweisen über Bord und öffnet die Tür zur Ungewissheit – und zu neuen Chancen.

Delegierender Führungsstil ermöglicht neue Freiheiten

Das Geheimnis heißt: unterscheiden können, welche Aufgaben und Entscheidungen unbedingt selbst getätigt werden müssen und welche gut und sinnvollerweise an Personen aus dem Team übertragen werden können. Dazu sollten sich freilich fähige Personen im Team befinden. Häufig besitzen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine höhere Fachkompetenz zu bestimmten Themen als man selbst. Dies gilt es zu nutzen. Der Gründer des großen Musikstreamingdienstes Spotify, Daniel Ek, sagte einmal in diesem Zusammenhang etwas Aufschlussreiches:

“Ein guter Mitarbeiter trifft in 70 Prozent aller Fälle dieselben Entscheidungen wie sein Chef. In 20 Prozent fällt er bessere Entscheidungen, weil er von der Sache mehr Ahnung hat. Und in 10 Prozent liegt er daneben.”

Nicht nur der Erfolg seines Unternehmens gibt Daniel Ek recht; der delegierende Führungsstil ist eine ebenso anerkannte wie bewährte Methode. Während die Führungskraft das Ziel formuliert und sich später “nur” für das Ergebnis interessiert, haben betraute Mitarbeiter durch die delegierte Aufgabe einen hohen Entscheidungsspielraum und können über Mittel und Wege, das Ziel zu erreichen, weitestgehend selbst entscheiden.

Aufgaben und Entscheidungen an fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu delegieren hat im übrigen noch einen anderen positiven Effekt: es wirkt sich motivierend auf die damit betrauten Personen aus, wovon das gesamte Team und das Unternehmen profitiert.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Delegieren von Aufgaben und Entscheidungen gemacht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!

Fotoquelle: (c) iStock.com/Choreograph

Aktualisiert am: 18. November 2019