Depression - Sandra Linde
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Sanfter Übergang in den Ruhestand

Viele betrachten den Ruhestand als letzten großen Lebensabschnitt. Und das ist richtig so. Denn keinesfalls ist das Leben vorbei, wenn man in Rente geht. Aber es ist wichtig, diese Lebensphase, bewusst zu gestalten.

Der Eintritt in die Rente ist ein zweischneidiges Schwert: die einen sehnen den letzten Arbeitstag mit Freude herbei, die anderen haben Angst davor. So oder so ist es wichtig, sich bereits lange im Vorfeld mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und dabei gilt es zunächst einmal, einen sanften Übergang zwischen Arbeitsalltag und Rentenalltag zu schaffen. Es macht Sinn, nicht bis zum letzten Arbeitstag wie ein Tier zu ackern, sondern das Arbeitspensum vorher schon langsam herunterzufahren.

Neue Aufgaben im Ruhestand

Viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen haben ein Problem damit, plötzlich nicht mehr das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Ohne ihren Job fühlen sie sich nutzlos. Deshalb ist es umso wichtiger, sich schon vor der Rente mit dieser Lebensphase auseinanderzusetzen und zu planen. Das bedeutet nicht, dass man sich den kompletten Alltag mit Aufgaben vollstopfen soll. Denn nach einem langen Arbeitsleben ist der Ruhestand ja wohl verdient. Es geht darum, sich bewusst Aufgaben und Aktivitäten zu suchen, die einem Spaß machen, für die nie Zeit war und die man schon immer mal machen wollte. Das können alt bewährte oder neue Hobbys sein, etwas Kreatives, Reisen, Sport oder die Anschaffung eines Haustieres.

Soziale Kontakte als Stabilisator

Die Erhaltung der Lebensqualität durch gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf ist vor allem in fortgeschrittenem Alter ein wichtiges Thema. Gleiches gilt für einen gut strukturierten Alltag mit bestimmten Abläufen oder Ritualen. Diese sorgen dafür, dass man nicht aus dem Tritt kommt und einen geregelten Rhythmus beibehält. Mindestens ebenso notwendig sind soziale Kontakte. Wer ein stabiles soziales Umfeld hat, tut sich im Ruhestand wesentlich leichter. Dies gilt nicht nur für allein lebende Menschen, sondern auch für Paare. Wer nicht viele soziale Kontakte während seines Arbeitslebens hatte, sollte sich rechtzeitig darum bemühen, diese zu knüpfen. Der Mensch ist ein soziales Wesen und im Austausch mit anderen gewinnt der Alltag an Abwechslung.

Wer trotz bewusster Vorbereitung und sorgfältiger Planung Probleme hat, sich nach dem Arbeitsalltag im Ruhestand zurechtzufinden, kann auf psychologische Hilfe zurückgreifen. Zusammen mit deinem Psychologen kann man einen Rahmen schaffen, in dem das Leben in der Rente mehr als lebenswert ist.

Fotocredit: (c) iStock.com/Jacob Ammentorp Lund

Aktualisiert am: 18. November 2019