Beruf und Karriere - Kerstin Schuller
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Digitale Gesundheitsangebote: Chancen in herausfordernden Zeiten für Instahelp und die Allianz

Während die Coronakrise viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt, haben sich in einigen Bereichen auch neue Chancen aufgetan. Dies trifft im Falle von Corona vor allem auf digitale Gesundheitsangebote sowie auf die mentale Gesundheit zu. Denn Corona hat mit uns allen was gemacht – vor allem psychisch. Das zeigt sich beispielsweise anhand des Anstiegs der Beratungen bei Instahelp rund um die Themen: Unsicherheit mit der Jobsituation, Ängste um die Gesundheit, Einsamkeit, Partnerschaftsprobleme, depressive Verstimmungen und Mehrfachbelastung mit den Kindern. Daher hat Instahelp gemeinsam mit tollen Partnern die Bewegung „Mind Up! Wir machen Österreich mental stark“ ins Leben gerufen. Einer dieser Partner ist die Allianz Österreich. Im Gespräch mit David Fösleitner von Instahelp erläutert Silke Zettl, Head of Market Management bei der Allianz, warum sie diese Bewegung unterstützt, was die Allianz mit dem Thema mentale Gesundheit zu tun hat und warum Prävention das Gebot der Stunde ist.

Welche Rolle spielt das Thema mentale Gesundheit für euch als Versicherer?

Silke Zettl: „Wir kümmern uns um Ihre Gesundheit“ – das ist unser Versprechen. Der mentale ist dabei genauso wichtig wie der physische Aspekt – spielen diese doch auch stark zusammen bzw. greifen ineinander. Als Gesundheitsversicherer möchten wir unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich unterstützen – und zwar bereits bevor etwaige Probleme eintreten. Deshalb setzen wir auch stark auf das Thema Prävention.

Warum habt ihr euch dazu entschieden, die Bewegung Mind-Up! zu unterstützen?

Silke Zettl: Die letzten Wochen haben für uns alle eine Ausnahmesituation dargestellt – in den unterschiedlichsten Lebensbereichen und in einem Ausmaß, wie wir es so noch nicht gesehen haben. Auch können wir nicht sagen, welche möglichen zusätzlichen Belastungen noch folgen werden. Als starker und verlässlicher Partner unserer Kundinnen und Kunden und als verantwortungsbewusstes Unternehmen wollen wir Angebote unterstützen, die Mut und auf die Möglichkeiten zur Förderung der mentalen Gesundheit aufmerksam machen. Deshalb begrüßen und unterstützen wir die Initiative von Instahelp.

Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass das Thema mentale Gesundheit uns alle betrifft. Trotzdem fehlt es nach wie vor an Bewusstsein für das Thema. Warum?

Silke Zettl: Ich glaube, darüber wurde zu lange zu wenig gesprochen. Im englischsprachigen Raum ist die öffentliche Diskussion schon ein Stück weiter. Auch uns ist stark aufgefallen, dass wir da noch nicht so weit sind, wie es uns allen gut täte. Nicht zuletzt deshalb unterstützen wir die Initiative von Instahelp und leisten unseren Beitrag, die mentale Gesundheit in der allgemeinen Wahrnehmung stärker und vor allem ohne „komischen Beigeschmack“ zu verankern.

Corona und der damit verbundene Lockdown haben bei vielen Menschen zu einer gestiegenen psychischen Belastung geführt – Stichwort Jobverlust, Doppelbelastung und Einsamkeit. So gaben bei einer Befragung unter den Kund*innen von Instahelp knapp 40 Prozent an, dass sich ihr mentaler Gesundheitszustand seit Corona verschlechtert hat. Dadurch hat die mentale Gesundheit auch öffentlich mehr Aufmerksamkeit erfahren. Hat es so eine Krise gebraucht, um das Thema aus der Ecke zu holen und einigermaßen salonfähig zu machen?

Silke Zettl: Ja, das denke ich schon. Viele Menschen sind in den letzten Wochen und Monaten an ihre Grenzen gestoßen. Vielen ist denke ich auch bewusst geworden, was fehlt oder was es im eigenen Leben an positiven Beiträgen braucht, um sich gut zu fühlen. Gerade an diesem Punkt sind unkomplizierte und niederschwellige Angebote eine wirkliche Erleichterung für Menschen, die sich bisher vielleicht noch nicht so genau mit ihrer mentalen Gesundheit auseinander gesetzt haben.

Wie hast du persönlich die Zeit des Lockdowns erlebt?

Silke Zettl: Für mich persönlich war die Zeit des Lockdowns durchaus auch herausfordernd. Mein Mann und ich sind beide berufstätig – die Betreuung unserer Tochter zuhause mit der Arbeit unter einen Hut zu bringen, war nicht immer einfach. So ist es vermutlich vielen Familien in dieser Zeit gegangen. In der Allianz hat mich der positive Zusammenhalt beeindruckt – wir sind gerade in der Krisenzeit noch stärker zusammen- und über uns hinausgewachsen. Ich habe hier immer viel Verständnis, Empathie und gleichzeitig viel Energie gespürt. Gerade die „räumliche“ Distanz hat mir noch stärker verdeutlicht, wie gut wir als Team funktionieren. Erleichtert hat vieles natürlich die Digitalisierung, die mit Web Conferencing nicht nur die Arbeit, sondern auch Eltern und Freunde ins Wohnzimmer bringt. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und zum Beispiel mit meiner Tochter einen Online-Malkurs besucht.

Viele Menschen wissen nicht wirklich, mit welchen Anliegen und Problemen man sich an Psychologen wenden kann. Viele glauben, ihr Thema sei nicht wichtig oder nicht groß genug, um sich professionelle Unterstützung zu suchen oder andersrum: Sie denken, dass man für eine psychologische Beratung krank sein müsste. Wie kann man diese Denkweise verändern und welche Rolle können Versicherer wie die Allianz in diesem Prozess spielen?

Silke Zettl: Wie bereits kurz erwähnt müssen wir die Scheu ablegen, diese Themen offen anzusprechen. Wir unterstützen aktuell unsere Kundinnen und Kunden mit Gutscheinen für ein Erstgespräch bei Instahelp, zukünftig gehen wir einen Schritt weiter. Das Thema ist uns überaus wichtig, deshalb werden wir erstmals als österreichischer Versicherer einen Zugang zum Angebot von Instahelp in unseren neuen Gesundheitsversicherungsprodukten integrieren. So bringen wir die Thematik auch unseren Kundinnen und Kunden näher und zeigen auf, was man für die eigene mentale Gesundheit – vor allem auch präventiv – tun kann. Und das ist auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig: daher bieten wir ihnen ab September Instahelp in einem Pilotbetrieb an.

Vor einigen Jahren nur bedingt am Radar scheint Prävention nun das Thema der Stunde für Versicherer zu sein. Wie schafft man es als Versicherer, Kunden dazu zu animieren präventive Angebote zu nutzen und welchen Mehrwert schafft
Prävention für die Allianz?


Silke Zettl: Eine Versicherung kommt dann zum Tragen, wenn ein etwaiger Schaden eingetreten ist – zumindest assoziiert man das in der Regel mit einem „Versicherer“. Das ist wichtig und richtig. Damit haben wir aber auch ein gutes Sensorium dafür, was man an Problemen vermeiden könnte – und so sehen wir uns auch als Dienstleister, der sinnvolle Präventions-Angebote screent und den Kunden zugänglich macht. Wir wollen unsere Kunden nicht nur bei Problemen unterstützen, sondern auch wenn es um die Erhaltung ihrer Gesundheit geht.

Instahelp ist eine digitale Plattform für mentale Gesundheit und wurde gegründet, um den Zugang zu professioneller psychologischer Beratung zu verbessern. Instahelp bietet Ihnen als Versicherung eine vollständig digitale Lösung für den Bereich Mental Health und unterstützt Sie auf Ihrem Weg zu einem ganzheitlichen Gesundheitsdienstleister. Das Kernangebot von Instahelp ist die psychologische Beratung online. Dies bietet die Möglichkeit, sich jederzeit und überall an qualifizierte Psychologen zu wenden – ohne Wartezeit! Die Beratung ist per Textchat, Audio- oder Videotelefonie verfügbar und ermöglicht einen einfachen Zugang zu professioneller Hilfe. Sollten auch Sie als Versicherung Interesse haben, Instahelp Ihren Kunden zur Verfügung zu stellen, freuen wir uns auf Ihre Nachricht.

Fotocredit: pixabay.com – Jill Wellington

Erstellt am: 31. August 2020