Psychologische Online-Beratung in der Ablebensversicherung: Ungewöhnlich und doch so naheliegend
Livv.at ist eine digitale Versicherungsplattform und bietet unter anderem Produkte in den Bereichen Ablebensversicherung und Unfallversicherung an – online, einfach und flexibel. Diese drei Eigenschaften passen auch bestens zu Instahelp.
So scheint es nur logisch, dass seit über einem Jahr eine Kooperation zwischen beiden Unternehmen besteht. Im Gespräch mit David Fösleitner, Business Development Manager bei Instahelp, spricht Anja Shaukat von livv.at über die Wichtigkeit digitaler Angebote in Zeiten der Coronakrise, die Herausforderungen für einen neuen, jungen Player am Versicherungsmarkt sowie den Faktor Psyche in der Ablebensversicherung.
Livv.at ist ein noch ein relativer neuer und kleiner Player im heiß umkämpften Versicherungsmarkt. Erzähl uns zu Beginn vielleicht ganz kurz, wer ihr seid, welche Vision ihr verfolgt und vor allem was ihr anders macht als andere.
Anja Shaukat: Livv.at ist eine digitale Versicherungsplattform, die günstige und einfache Absicherungsprodukte anbietet. Mit Livv.at verbinden wir die Vorteile der flexiblen, digitalen Welt mit der Erfahrung eines fast 150 Jahre alten Versicherungsunternehmens. Dabei ist Kundenorientierung für uns ein zentrales Anliegen. Wir legen Wert auf kurze, klare und verständliche Bedingungen, damit unsere Kunden sofort sehen, was sie bei uns bekommen.
Mit Instahelp und Livv.at arbeiten wir nun schon seit über einem Jahr im Bereich der Ablebensversicherung zusammen. Vereinfacht gesagt können Hinterbliebene die psychologische Online-Beratung bei Instahelp kostenlos nutzen, da ihr die Kosten dafür übernehmt. Warum ermöglicht ihr euren Kund*innen dieses Angebot und warum ist die mentale Gesundheit aus eurer Sicht so ein wichtiges Thema?
Anja Shaukat: Nach dem Tod eines Angehörigen ist viel zu erledigen und zu organisieren. Für die eigentliche Trauer bleibt da häufig keine Zeit. Damit kommt auch die Trauerbewältigung oft zu kurz. Genau da wollen wir unterstützen und übernehmen deshalb die Kosten der psychologischen Onlineberatung für den Hinterbliebenen.
Obwohl das Thema Psyche im Trauerfall natürlich ein ganz wesentlicher Aspekt für die Hinterbliebenen ist, sind solche Angebote in der Ablebensversicherung noch eher die Ausnahme als die Regel. Warum ist das deiner Meinung nach so?
Anja Shaukat: Ich denke, dass psychologische Beratung sehr lange ein Tabuthema war, über das man nicht sprechen wollte. Erst in den letzten Jahren hat sich dies etwas geändert. Zudem gibt es erst seit Kurzem zunehmend digitale Angebote in diesem Bereich, welche ein derartiges Angebot erleichtern.
Was sind aus deiner Sicht die Vorteile von Instahelp in diesem Kontext bzw. warum habt ihr euch für unser Angebot entschieden?
Anja Shaukat: Ein wesentlicher Vorteil von Instahelp ist sicherlich die sofortige Verfügbarkeit und die ausgewiesene Expertise der Psychologen. Für einen Termin bei einem Psychologen muss man häufig Wochen oder gar Monate warten, obwohl der Bedarf akut ist. Zudem ist auch die Anonymität für uns ein wichtiger Faktor.
Nun bietet ihr – so wie auch Instahelp – euer Angebot gänzlich online an. Was sind deiner Erfahrung nach die Chancen, Risiken und Herausforderungen im digitalen Umfeld?
Anja Shaukat: Nachdem es im Onlinemarkt immer noch Unternehmen gibt, die einfach ihre bestehenden Prozesse digitalisieren und davon ausgehen, dass dies funktioniert, hat man gute Chancen, wenn man die Themen anders, nämlich aus Kundensicht, angeht. Zudem profitieren wir als Onlineanbieter natürlich von der Schnelligkeit. Wir können Prozesse in kürzester Zeit an Veränderungen anpassen. Die größte Herausforderung liegt aus meiner Sicht darin, digital eine Marke aufzubauen, die im Endkundenumfeld auch wahrgenommen wird.
Ein Thema, das uns zuletzt wohl alle beschäftigt hat, ist die Coronakrise. Wie hat sich das Thema bei euch ausgewirkt?
Anja Shaukat: In dieser Zeit war es schwer, online präsent zu sein, da die Nachrichten zu Corona alles überschattet haben. Wir haben die Zeit genutzt, unsere Prozesse und unsere Webseite zu überarbeiten und werden in Kürze damit live gehen.
Ein Trend, den die Coronakrise sicher stark vorangetrieben hat, ist die Wichtigkeit digitaler Gesundheitsangebote. Denkst du, dass es sich dabei um eine nachhaltige Entwicklung handelt? Und provokant gefragt: Hat es eine Krise gebraucht, um die Wichtigkeit digitaler Gesundheitsangebote aufzuzeigen?
Anja Shaukat: Ja, ich denke, dass wir aufgrund der Coronakrise in vielen Bereichen digitale Angebote als Alternative zum persönlichen Kontakt gesucht haben. In einzelnen Bereichen wird dies vielleicht wieder etwas zurückgehen. Insgesamt gehe ich aber davon aus, dass die Bedeutung digitaler Angebote in vielen Lebensbereichen langfristig zunehmen wird. Manchmal braucht es vielleicht einen drastischen Einschnitt, um neue Angebote anzunehmen und Gewohntes abzulegen.
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