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Wie geht’s dir? – Lassen Sie uns ehrlich über Überforderung und depressive Verstimmungen reden

 

“Ich habe angefangen ehrlich zu erzählen, wie es mir wirklich geht.”

 

 
“Mir geht’s gut, viel zu tun” – das ist so der Klassiker, den ich von KollegInnen zu hören bekommen. Oft kann oder will man gar nicht ehrlich sagen, wie es einem geht. Wenn ich jetzt antworte “viel zu tun”, dann steckt bereits ein latenter Ausdruck von Überforderung drinnen.

Im gesunden mentalen Zustand schafft man unglaublich viel. Vor allem, wenn man es gerne macht. Wenn alles gut geht, ist es eher eine Frage der Einteilung, wie ich die Balance zwischen Arbeit und Freizeit halte. Wenn dann aber der Aspekt dazu kommt, dass man seelisch nicht gesund ist und sich viele ungeplante Dinge anstauen, dann fühlt man sich nicht mehr in der Lage, es zu bewältigen – auch nicht mit dem besten Zeitmanagement. Es fehlt die Inspiration und Motivation, die Dinge anzugehen.

Mir ging es nicht gut, als ich von einem familiären Schicksalsschlag überrascht wurde. In Kombination mit anstehenden Veränderungen und beruflichen Herausforderungen fühlte ich mich einfach überfordert. Zuerst habe ich versucht, alleine damit fertig zu werden. Ich habe es überspielt und hatte das Gefühl, einfach funktionieren zu müssen. Ein Mann hat schließlich stark zu sein. Ich hatte natürlich Freunde und Familie, die mir zur Seite standen. Aber solche Situationen sind auch für das Umfeld nicht immer einfach und können belastend sein.

Wenn mich jemand gefragt hat, wie es mir geht, konnte ich nicht ehrlich antworten. Ich war damals nicht einmal ehrlich zu mir selbst. Anfangs wollte ich das körperliche Gefühl des Erschöpftseins wegbekommen – mit Sport und Yoga. Ich dachte, dass es sicher funktionieren würde. Im Endeffekt funktionierte der Körper, aber das mentale Gefühl der Erschöpfung blieb bestehen. Ich habe mich immer mehr isoliert und innerlich leer gefühlt. Ich war erschöpft, schlaflos und traurig.

Das war für mich der Punkt, an dem ich erkannte: Ich muss etwas tun.

 
Wenn man merkt und sich auch eingesteht, dass es einem nicht gut geht, ist das schon ein großer Schritt.

Ich hatte das Glück, eine Psychotherapeutin zu finden, die mich begleitete. Nicht nur bei der Verarbeitung des Schicksalsschlages, sondern auch bei der Lebensführung und im Stressmanagement. Ich habe angefangen ehrlich zu erzählen, wie es mir wirklich geht. Ich wollte die echte Wahrheit hinter der scheinbaren Wahrheit ansehen. Die Quelle des Problems. Da war es für mich wunderbar jemanden zu haben, der professionell ausgebildet ist und mich mit den richtigen Fragen in die richtige Richtung lenkt. Anfangs habe ich mich wöchentlich mit der Therapeutin getroffen, um über den Ballast, der sich anstaut, zu reden und daran arbeiten zu können. Es ist wirklich erstaunlich, wie es meinen Blick auf gewissen Dinge verändert hat.

Für mich war es eine schrittweise Veränderung, die ich nicht in 1-2 Wochen erreichen hätte können. Rückblickend betrachtet merke ich, wie sich die positive Veränderung über die Zeit eingestellt hat und ich jetzt mit herausfordernden Situationen viel besser umgehen kann. Mentale Gesundheit bedeutet für mich, dass man mit dem Ups and Downs des Lebens gut umgehen kann. Und immer wieder zu reflektieren, was im Leben eigentlich so vorgeht.

Menschen ist bewusst, dass sie etwas für ihre körperliche Gesundheit tun sollten und gehen dazu zum Beispiel ins Fitnessstudio. Viele bedenken jedoch nicht, dass Psychohygiene mindestens genauso wichtig ist.

 
Meiner Empfindung nach ist die mentale Gesundheit noch immer ein gewisses Tabuthema in der Gesellschaft. Umso besser finde ich es, dass es Instahelp gibt. Durch dieses flexible Angebot ist die Barriere zu professioneller Hilfe viel kleiner geworden.
 
 
Die Personen stehen in keinem direkten Zusammenhang mit Instahelp, bringen jedoch Erfahrung mit Instahelp oder psychologischer Beratung/Therapie vor Ort mit. Sie möchten mit ihren persönlichen Geschichten auf die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit aufmerksam machen und andere dazu ermutigen, in herausfordernden Situationen professionelle Unterstützung zu nutzen. Dafür leihen sie uns ihre Stimmen.

Aktualisiert am: 2. August 2022
Depression - Instahelp Redaktion