Instahelp beim InsurTech Hub München: (K)ein klassisches InsurTech
Der InsurTech Hub Munich (ITHM) ist einer der größten Hubs seiner Art in Europa und vernetzt innovative Startups mit etablierten Versicherungsunternehmen. Ziel dabei ist es, die Innovation in der Branche voranzutreiben und mittels Kooperationen einen Mehrwert für alle Partner zu generieren. Christian Gnam ist als Director of Partnerships für solche Kooperationen und die Ansprache neuer, spannender Partner verantwortlich. Im Gespräch mit David Fösleitner, bei Instahelp für die Zusammenarbeit mit Versicherungen verantwortlich, erzählt er unter anderem, was Instahelp von klassischen InsurTechs unterscheidet und warum die Assekuranz beim Thema Psyche langsam aber sicher umdenkt.
Als InsurTech Hub vernetzt Ihr innovative Startups mit etablierten Versicherungsunternehmen und ermöglicht Kooperationen. Was sind notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und welche Herausforderungen gibt es, wenn diese zwei Welten aufeinanderprallen?
Christian Gnam: Eine Grundbedingung für eine erfolgreiche Kooperation besteht zunächst einmal darin, dass das Startup eine innovative Lösung anbietet, die für das aktuelle oder zukünftige Geschäftsfeld unserer Mitgliedsunternehmen relevant ist oder bestehende Prozesse optimiert. Darüber hinaus müssen sowohl die Versicherer als auch die Startups bereit sein, Zeit in die gemeinsame Entwicklung einer Lösung zu investieren. Wir sprechen hier von Co-Creation. Natürlich treffen da oft auch zwei sehr unterschiedliche Unternehmenskulturen aufeinander. Dies kann manchmal zu Spannungen führen, letztendlich ist es aber für beide Seiten bereichernd, das bestätigen uns alle Partner. Wir als InsurTech Hub Munich legen besonderen Wert darauf, dass wir im Vorfeld beide Parteien möglichst gut auf diese Zusammenarbeit vorbereiten und sie auch während des Prozesses unterstützen.
Wir sind mit Instahelp jetzt seit Juni 2019 Mitglied beim InsurTech Hub Munich. Wie passt das Thema mentale Gesundheit in euer Portfolio?
Christian Gnam: Psychische Erkrankungen haben in den letzten Jahren in den Industrieländern stark zugenommen. Diese Entwicklung führt sowohl zu einem Anstieg der Kosten für die Krankenversorgung als auch zu vermehrten Arbeitsausfällen. Für die Kranken- und Lebensversicherer in unserem Hub ist das Thema daher von sehr großer Bedeutung.
Der Begriff InsurTech setzt sich bekanntlich aus den Wörtern Insurance und Technology zusammen. Üblicherweise versteht man darunter Start-ups, die durch digitale Technologien Versicherungsdienste anbieten – klassisches Beispiel: Vertragsmanagement. Was unterscheidet Instahelp deiner Meinung nach von anderen InsurTechs?
Christian Gnam: Durch die Digitalisierung verschmelzen verschiedenen Industrien immer mehr miteinander. Daher finde ich es schwierig bzw. nicht zielführend, Startups mit einem bestimmten Industrie-Label zu versehen. Ein gutes Beispiel für eine solche branchenübergreifende Lösung ist Instahelp. Man könnte Euch als Digital Health-Dienst bezeichnen, aber genauso gut Insur- oder auch HR-Tech dazuschreiben. Der Begriff InsurTech beschreibt für mich eher den Anwendungsbereich – also die Versicherungsindustrie – als einen speziellen Typus von Startup.
Die Psyche ist für viele Versicherungsunternehmen aktuell ein ganz wesentliches Thema. Wie schon von Dir angedeutet spielt speziell im Bereich der Berufsunfähigkeit die Psyche eine zentrale Rolle. Mittlerweile sind psychische Erkrankungen sogar die häufigste Ursache für BU-Fälle. Warum glaubst du, dass das Thema bei vielen Versicherern trotzdem so lange nicht auf dem Radar war?
Christian Gnam: Ich glaube, dass sich in der Vergangenheit viele Versicherer vor allem als Kostenerstatter im Schadenfall verstanden. Das Thema Prävention hatte nicht den Stellenwert, den es – auch aus betriebs- und volkswirtschaftlicher Perspektive – verdient. Das ändert sich aber gerade. Die Versicherungsindustrie hat nun ein großes Interesse daran, mehr Lösungen im Bereich Prävention anzubieten und einen aktiven Beitrag für die Gesundheit ihrer Kunden zu leisten. Selbst für die großen Player der Branche, die längst eigene Plattformen rund um das Thema Gesundheit aufgebaut haben, kann die Lösung von Instahelp das bestehende Angebot zum Thema mentale Gesundheit noch sinnvoll erweitern.
Sollten auch Sie als Versicherung Interesse haben, Instahelp Ihren Kunden zur Verfügung zu stellen, freuen wir uns auf Ihre Nachricht unter contact@instahelp.me.
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