Gute Vorsätze: Same procedure as every year?
Das neue Jahr steht vor der Tür. Um das zu wissen, müssen wir nicht mal auf den Kalender schauen. Werbeeinblendungen, mit denen wir online konfrontiert werden, sind – zumindest bei Menschen wie mir – seit geraumer Zeit recht Organizer-und Kalender-lastig. Folgen wir online dann noch denjenigen, die sich Organisation und Coaching auf die Fahnen geschrieben haben, gibt es kein Entrinnen mehr. Genug geträumt und einfach in den Tag hineingelebt. Das neue Jahr möchte gut geplant und organisiert werden, wenn wir uns weiterentwickeln wollen und wer möchte das nicht? Und schon erblicken viele gute Vorsätze das Licht der Welt.
Die beliebtesten Neujahrsvorsätze
Nun ist das Ausbrüten von guten Vorsätzen zum Jahresende hin kein Phänomen, das erst im Social-Media-Zeitalter aufkam. Auf der Liste der guten Vorsätze finden sich bei vielen von uns alljährlich alte Bekannte wieder. Hierzu gehören u.a.:
- Stressabbau
- mehr Sport treiben
- gesünder essen
- weniger Alkohol trinken
- nicht mehr rauchen
- abnehmen
- sparen
- mehr Zeit für Freunde und Familie
- bewussterer Umgang mit dem Smartphone/Digital Detox
Oft begleiten uns unsere guten Vorsätze Jahr für Jahr aufs Neue. Weil es uns offenbar nicht gelingt, sie dauerhaft umzusetzen. Woran liegt das?
Vorsätze: Gut gedacht, schlecht gemacht?
Viele der Neujahrsvorsätze klingen auf dem Papier wunderbar. So sie es denn überhaupt aufs Papier schaffen und nicht lediglich durch unsere Gedanken geistern. Doch die Lebensdauer unserer Neujahrsvorsätze ist kurz.
- Die Vorsätze sind zu ungenau. Vielleicht nur ein zartes „Eigentlich könnte ich irgendwann mal…“ oder „Es wäre schön, wenn…“. So fehlt uns die Energie, um ins Tun zu kommen – vom Dranbleiben ganz zu schweigen.
- Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt, um loszulegen. Doch je länger wir überlegen und zögern, desto mehr Hürden tun sich auf. Und desto unüberwindbarer scheinen sie zu sein.
- Mangelnde Unterstützung: Schon klar, dass wir einen Vorsatz für uns selbst verwirklichen. Eigentlich. Doch manchmal wäre Hilfe von außen schon schön. Probleme sind vorprogrammiert, wenn wir etwa unsere Ernährung komplett umkrempeln wollen. Die Familie allerdings erwartet, weiterhin so bekocht zu werden, wie zuvor.
- Es sind einfach die falschen Vorsätze. Oder anders formuliert: Andere Dinge sind uns derzeit einfach wichtiger. Weswegen wir weder Zeit noch Energie für unseren Vorsatz erübrigen können und wollen.
Den Neujahrsschub nutzen – 5 Tipps zum Dranbleiben
Klingt so, als wären Neujahrsvorsätze lediglich kleine Gehirngespinste. So robust wie eine Seifenblase. Gut möglich, dass Partner oder Freunde mittlerweile spöttisch die Augenbrauen hochziehen, wenn wir schon wieder gute Vorsätze ausbrüten. Sei’s drum. Vorsätze können den Weg in die richtige Richtung weisen. Und uns dabei helfen, in Bewegung zu kommen. Was also hilft beim Dranbleiben?
- Die richtigen Vorsätze auswählen: Für Vorsätze, die unseren wahren Wünschen und Bedürfnissen entspringen, nehmen wir auch einmal Unannehmlichkeiten in Kauf und zähmen unseren inneren Schweinehund.
- Ein Vorsatz ist ein Vorsatz – und kein Ziel. Um in Bewegung zu kommen, benötigen wir allerdings ein Ziel. Ein Vorsatz wäre der vage Wunsch, vielleicht irgendwann im Frühjahr nach Italien zu reisen. Wohin? Mal schauen. Soll diese Italienreise jemals stattfinden? Dann machen wir Nägel mit Köpfen. Legen uns vielleicht einen Reiseführer zu, machen uns Gedanken über die Orte, die wir sehen wollen und legen den Reisezeitraum fest.
- Gleichgesinnte suchen: Idealerweise finden wir vielleicht auch Gleichgesinnte, so dass wir uns gegenseitig unterstützen und zum Dranbleiben motivieren können.
- Verlockungen von vornherein aus dem Weg gehen. Selbstdisziplin ist eine schöne Sache, am Anfang machen wir es uns allerdings ein bisschen leichter, wenn wir sie nicht über Gebühr strapazieren. Es ist eine Sache, die Chipstüte beim Einkauf links liegen zu lassen. Und eine ganz andere, die frisch gekaufte Chipstüte zu ignorieren, die bei uns im Schrank lauert.
- Loslegen. Jetzt. Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht.
Die Schubkraft von guten Vorsätzen ist immens hilfreich. Wird sie dann noch mit der um den Jahreswechsel einhergehenden Aufbruchstimmung kombiniert, können wir einiges erreichen. Wenn es die richtigen Vorsätze für uns sind. Die Kunst ist es, die Neujahrsvorsätze für nachhaltige Veränderungen zu nutzen und dranzubleiben. Denn so banal es auch klingt: Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt. Und manchmal ist dieser erste Schritt eben ein kleiner Neujahrsvorsatz.
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