Schluss mit dem Vergleichen – seine eigene Einzigartigkeit schätzen lernen!
Sich mit anderen Menschen zu vergleichen, ist der sicherste Weg zu schlechter Laune. Besonders gut eignet sich dafür eine ausgiebige Recherche in den sozialen Medien, beispielsweise Facebook. Hören Sie lieber auf sich zu vergleichen und lernen Sie lieber, sich in Ihrer Einzigartigkeit zu schätzen!
Vergleichen von Präsentation und Realität
Das Problem des Vergleichens liegt zum einen daran, dass man sich in der Regel nur die Präsentationen der anderen anschaut. Diese zeigen glückliche Tage am Strand, gelungene Feste – einfach erfolgreiche und schöne Momente, die vorteilhaft festgehalten und dargestellt werden. Niemand postet ein Foto im Internet, was ihn oder sie am frühen Morgen mit verquollenen Augen zeigt, beim Streit mit den Kindern oder mit der frisch erblühten Sonnenallergie im letzten Urlaub. Auch alleine unglücklich vor dem Fernsehen verbrachte Abende werden nicht gezeigt, sondern nur die schönen Momente mit Freunden. Nun sehen und kennen Sie sich selber aber mit all den unschönen Momenten – da kann man ja nur schlecht abschneiden im Vergleich. Sie vergleichen quasi die „Best of“-Momente der anderen mit Ihrem Alltag.
Fokussieren auf das Negative
Ein weiteres Problem mit dem Vergleichen, ist der Fokus auf dem Negativen bei sich selber. Sie vergleichen in der Regel vermutlich sogar die „Best of“-Momente der anderen mit Ihren eigenen „Worst case“-Momenten. Sie liegen gerade unvorteilhaft auf dem Sofa und fühlen sich unschön, ungeliebt oder erfolglos und dann schauen Sie sich die Erfolge der anderen an. Das ist ein wirklich unfairer Vergleich, der nur dazu dient, sich selber noch schlechter zu fühlen. Kennen Sie das auch: Sie bekommen für etwas, zum Beispiel eine Präsentation, viel positives Feedback und Lob. Nur eine Person äußert sich kritisch oder negativ – und dieser eine Kommentar wiegt viel stärker, als all die positiven Rückmeldungen. Wir sind es nämlich oftmals gewohnt, den Fokus auf das Negative zu legen.
Ungünstige Auswahl beim Vergleich
Beim Vergleich mit anderen pickt man sich hingegen häufig deren positive Elemente heraus und ignoriert die restlichen Aspekte der Person. Der Kollege, der mal wieder ein Projekt sehr erfolgreich abgeschlossen hat, wird dafür beneidet. Dass gerade seine Ehe an seinem beruflichen Ehrgeiz zerbrochen ist und er sich überhaupt nicht um seine Kinder kümmert, wird bei den Vergleichen nicht mit angeführt. Wenn er im Gegensatz zu einem selber auch noch völlig unsportlich und unsozial ist oder weder singen noch tanzen kann, ignoriert man auch dies und macht sich selber nur ob des fehlenden beruflichen Ehrgeizes schlecht. Das ist regelrechte Selbst-Sabotage.
Was kann man nun gegen das ungesunde und unangenehme Vergleichen tun?
Aufhören sich an Normen und Idealen zu messen
Alle Menschen sind einzigartig und perfekt, so wie sie sind. Jeder Mensch ist vollkommen und völlig unterschiedlich. Es gibt zum Beispiel nicht einen Fuß auf dieser Welt, der ganz genauso ist, wie ein anderer Fuß. Die Idee, Normen zu erfinden – also was angeblich normal ist und was nicht – ist vor diesem Hintergrund total absurd. Wieso sollten Füße mit der Schuhgröße 37-39 genau richtig für eine Frau sein und alle anderen zu groß oder zu klein? Wie sollte etwas „normal“ sein können, wenn doch alles einzigartig und unterschiedlich ist? Wir alle werden an Normen gemessen und wollen Normen erfüllen. Jungs sollen sportlich und schlagfertig sein, schlank, groß und muskulös. Mädchen sollen hübsch und lieb sein, schlank und nicht zu groß. Alle die dies nicht erfüllen, schneiden schon mal irgendwie nicht ganz so gut ab. Diese Normen und Vergleiche ziehen sich durch das ganze Leben. Je nach Alter und Phase werden immer wieder neue und sich wandelnde Ideale an uns herangetragen. Wir sind es so gewohnt, daran gemessen zu werden, dass wir uns selber und andere auch daran messen. Immer wenn wir ein weiteres unrealistisches Ideal nicht erfüllen, fühlen wir uns schlecht.
Sich in seiner Einzigartigkeit schätzen lernen
Wir sind alle genau richtig so, wie wir sind. Es gilt nun, sich in seiner Einzigartigkeit schätzen zu lernen. Alle Menschen haben verschiedene Talente, haben Stärken und Schwächen. Meist sind die Stärken und die Schwächen sogar zwei Seiten einer Medaille. Lernen Sie sich kennen und schätzen Sie Ihre Stärken und Schwächen. Betonen Sie die ersten und stehen Sie zu den zweiten. Finden Sie Ihre Talente heraus und was Ihnen Spaß bringt und geben Sie diesen Dingen Raum in Ihrem Leben. Seien Sie geduldig und verständnisvoll mit sich und freuen sich über Komplimente und Erfolge. Wenn Sie selber mit sich und Ihrem Leben zufrieden sind, kann Sie auch das Facebook-Profil der damaligen Klassenbesten oder der erfolgreiche Kollege nicht mehr verunsichern!
Fotocredit: (c) iStock.com/AntonioGuillem