Toto Wolff verrät: Wie kann man auch unter Hochstress leistungsfähig bleiben?
Unter dem Motto “Mind up! Wir machen Europa mental stark” setzen wir ein Zeichen für einen höheren Stellenwert der mentalen Gesundheit und wollen dazu beitragen, Europa mental stark zu machen!
Dazu haben wir uns Unterstützung geholt – als Botschafter steht uns Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff an der Spitze der Kampagne zur Seite und setzt sich damit für eine Enttabuisierung der psychischen Gesundheit ein.
Wie geht es Ihnen? Fühlen Sie sich manchmal auch gestresst?
Was verstehen Sie eigentlich unter Hochstress? Kennen Sie spezielle Warnsignale, die darauf hinweisen, dass Sie sich auf dünnem Eis bewegen? Und wie gehen Sie mit diesen Signalen um?
Toto Wolff erlaubt uns in seinem ersten Video zum Thema “Hochstress” einen persönlichen Einblick in seine Erfahrungen mit dem Thema – erklärt seine Definition von Hochstress, seine körperlichen Warnsignale und auch die Strategien, um mit diesem Befinden umzugehen.
Stress ist ein individuelles Befinden mit unterschiedlichen Ausprägungen
Wenn Toto Wolff von Hochstress spricht, dann weiß er, wovon er redet. Er beschreibt diesen Zustand als etwas, das unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann… im beruflichen wie im privaten und familiären Setting. Das Resultat von Druck, den man sich teilweise selbst auferlegt oder von externen Erwartungen, die uns unter Leistungsdruck setzen.
Psychologisch gesehen ist unser individuelles Stressempfinden das Ergebnis eines kognitiven Bewertungsprozesses. Die zugrundeliegende Theorie geht auf Richard S. Lazarus zurück und ist auch bekannt als “Transaktionales Stressmodell”. Meistens verläuft dieser Prozess komplett unterbewusst: Wenn wir uns in einer Situation befinden, die potentiell stressauslösend ist, hinterfragt unser Gehirn diese Gegebenheit nach zwei Gesichtspunkten:
- Ist die Situation für mich überhaupt bedeutsam? Positiv herausfordernd? Oder negativ und gefährlich?
- Habe ich genügend Ressourcen zur Verfügung, um mit dieser Situation umgehen zu können?
Jetzt wird es ernst – der Körper wird aktiviert
Während der Corona-Krise haben viele Menschen genau diesen Prozess zu spüren bekommen – eine potentiell gefährliche Situation tritt von heute auf morgen ein, ohne mir die Möglichkeit zu geben, mich vorbereiten zu können. Das Gehirn signalisiert Alarmbereitschaft und sucht verzweifelt nach Ressourcen, um mit dieser Ausnahmesituation umgehen zu können.
Fehlen diese Ressourcen, reagiert der Körper mit Stresssymptomen – Stresshormone werden ausgeschüttet und verursachen Herzrasen, erhöhten Blutdruck und innere Unruhe. Kurzfristig überlebenswichtige Mechanismen, da das Gehirn signalisiert “Jetzt wird es ernst – jetzt ist Leistung gefordert!”
Warnsignale – “Du bewegst dich auf dünnem Eis”
Kritisch wird es, wenn diese Symptome irgendwann nicht nachlassen und wir nicht mehr zur Ruhe kommen können. Dann gibt uns der Körper Warnsignale, die bei jedem Menschen anders aussehen können – beispielsweise Kopfschmerzen, innere Unruhe oder Schlafprobleme. Toto Wolff kennt diese Signale nur zu gut und beschreibt auch, wie er diese wahrnimmt und was er unternimmt, um darauf zu reagieren. Er nimmt diese als Botschaft der Seele wahr, die aufschreit “Stop – du bewegst dich auf dünnem Eis!”
Bleibt man in dieser Situation inaktiv, kann es dazu kommen, dass das Eis bricht – im Alltag spüren wir das dann als psychosomatische Beschwerden, erleben ein geschwächtes Immunsystem und fühlen uns leer und ausgebrannt.
Jeder kennt es – das Leben besteht nicht nur aus Gelassenheit und Vorfreude auf den nächsten Urlaub. Auch Toto Wolff warnt davor, sich nicht der Illusion hinzugeben, es gäbe Menschen, die immer auf Wolke 7 schweben. Mentale Gesundheit betrifft uns alle – umso wichtiger ist es, das Thema zu enttabuisieren und achtsam hinzuspüren, was der Körper braucht.
Ein professionell angeleitetes Gespräch kann genau dabei helfen – kognitive Prozesse und Grübeleien beeinflussen sowie Ressourcen aufdecken, die helfen, stressreiche Zeiten unbeschadet zu überstehen.
“Jetzt ist keine Zeit zum krank sein – ich muss funktionieren!”
Manchmal gibt es aber Zeiten im Leben, in denen Leistung gefordert wird und eine lange Auszeit einfach nicht möglich ist. Dann ist es wichtig, effiziente Pausen einzulegen, um die körperlichen Stress-Symptome regulieren und kontrollieren zu können, damit der Körper nicht krank wird. Auch Toto Wolff sagt “Man kann nicht funktionieren, ohne mental ausgeglichen zu sein”.
Mentale Stärke trainieren wie einen Muskel
Mit Entspannungsmethoden kann man lernen, die körperlichen Stress-Symptome zu kontrollieren. Dies geschieht allerdings nicht von heute auf morgen und erfordert ein wenig Übung, damit es im Ernstfall auch sofort wirkt. Neben dem Autogenen Training, verschiedenen Atementspannungs-Techniken und Übungen zur Meditation, bietet auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson eine wissenschaftlich fundierte Methode, die es ermöglicht, in die physiologische Stressreaktion einzugreifen.
Erleben Sie eine Kurzform dieser Technik am eigenen Körper direkt von unserer Psychologin im Video angeleitet oder laden Sie sich die Langform herunter, um selbst aktiv zu werden: