Klaustrophobie: Anzeichen und Ursachen der Störung
Begeben Sie sich geistig in folgendes Szenario: Sie wollen einen Fahrstuhl betreten. Plötzlich überkommen Sie Angst und Panik, Sie beginnen zu zittern und zu schwitzen. In Ihrem Kopf herrschen Angstzustände und Fluchtgedanken. Alles, was Sie wollen, ist: Weg. Jemand, der an Klaustrophobie leidet, erlebt genau das, wenn er mit engen, geschlossen und überfüllten Räumen oder Menschenmassen konfrontiert wird. Doch was steckt hinter dieser Phobie und wie kann man sie überwinden? Das lesen Sie in diesem Beitrag.
Was ist Klaustrophobie?
Klaustrophobe leiden unter Raumangst, was heißt, dass sie große Angst vor engen, geschlossenen Örtlichkeiten haben. Dazu zählen etwa Aufzüge, öffentliche Verkehrsmittel oder Tunnel. Außerdem überkommen sie Angstzustände, wenn sie in einer großen Menschenmenge sein müssen. Klaustrophobie zählt zu den Angststörungen und gilt als spezifische Phobie. Studien gehen davon aus, dass etwa sieben Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind. Nicht zu verwechseln mit der Agoraphobie (Platzangst). Diese zeigt sich nämlich durch Angst vor offenen, weiten Plätzen.
Wie zeigt sich Klaustrophobie?
Klaustrophobische Menschen zeigen übertrieben starke Angst vor Menschenmengen oder geschlossenen Räumen. Sobald Sie in eine Situation kommen, die in ihnen Furcht auslöst, treten körperliche Reaktionen auf. Diese sind zum Beispiel Schweißausbrüche, Herzrasen sowie Erstickungs- und Beklemmungsgefühle. Oftmals gehen solche angstauslösenden Szenarien auch mit Panikattacken einher. Was befürchten Klaustrophobiker? Entweder, zu ersticken oder auch, eingeschlossen zu sein. Auch wenn Betroffene wissen, dass die Angstzustände unbegründet sind, können sie diese nicht steuern. Deshalb meiden sie solche bedrohlichen Situationen so gut es geht. Wodurch ein Teufelskreis entsteht und sich der Alltag enorm einschränkt.
Hier finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Symptome, die Klaustrophobiker erleben:
Welche Ursachen hat die Klaustrophobie?
Die Gründe für diese psychische Krankheit sind vielfältig:
- Bedrohliche Situationen
- Veranlagung bei Klaustrophobie
- Neurobiologische Ursachen
- Angst ohne konkrete Ursache
Oft kann durch ein Erlebnis, das jemanden in Angst und Schrecken versetzt, eine Klaustrophobie auslösen. Wenn Sie zum Beispiel in der Vergangenheit in einem Fahrstuhl oder einem anderen Raum versehentlich eingeschlossen waren, könnte das der Nährboden für eine Raumangst sein. Sind Sie einer Gegebenheit hilflos ausgeliefert, führt das zu Angstzuständen. Diese sind etwa von Herzrasen und Schweißausbrüchen begleitet. Ihr Gehirn speichert dies und schlägt bei ähnlichen Situationen Alarm. Egal, ob von dieser eine reale Gefahr ausgeht oder nicht.
Grundsätzlich unterscheiden wir uns von Geburt an in unserer Ängstlichkeit. Wie schnell Sie also Furcht empfinden, ist Teil Ihrer Persönlichkeit. Hinzukommt die genetische Veranlagung und wie Ihre Bezugspersonen mit angstauslösenden oder auch normalen Situationen umgehen. Sie lernen davon und adaptieren deren Verhalten. All das kann mitbestimmen, ob Sie eine psychische Krankheit, wie etwa eine Phobie, entwickeln.
Dazu gibt es eine Meta-Studie von der University of Cape Town. Dabei haben Forscher folgendes herausgefunden: Leiden Personen an einer spezifischen Phobie, reagiert ihr Gehirn stärker auf angstauslösende Reize. Bei Angstpatienten sind die bestimmte Hirnregionen aktiver. Dazu zählen der rechte Thalamus, das Kleinhirn und die linke Amygdala. Zusammengefasst heißt dies: Manche Menschen sind anfälliger für Angststörungen.
Es gibt jedoch auch Menschen, bei denen sich die Phobie langsam anbahnt, ohne einen ersichtlichen Auslöser in der Vergangenheit. Ist dies der Fall, sind die Gründe für diese psychische Krankheit weitgehend ungeklärt.
Wie wird Raumangst behandelt?
Klaustrophobe Menschen können aufatmen: Die Angststörung ist mittels Therapie gut behandelbar. Dazu müssen Sie sich nur entsprechende Hilfe suchen. In einer Therapie besprechen Sie etwa, welche Situationen bei Ihnen Angst und Panikattacken auslösen. Dabei wird geschaut, welche Denkmuster dahinterliegen. Dieses Vorgehen wird bei der kognitiven Verhaltenstherapie angewandt. Als wirkungsvolle Methode gilt auch die Konfrontationstherapie. Hier geht es darum, dass Sie sich in die beängstigende Situation begeben. Damit werden positive Erfahrungen gespeichert, indem Sie sehen, dass Ihnen nichts passiert.
Auch wenn Sie selbst viel dazu beitragen können, Ihre Ängste zu überwinden, ist es ratsam, wenn Sie sich in therapeutische Hände begeben. Denn dabei handelt es sich um Experten, die Sie behutsam durch die Angst begleiten. Stellen Sie sich vor, Sie könnten wieder überall hingehen und machen, was Sie wollen. Ohne Angst, ohne Panik und ohne körperliche Symptome. Wie klingt das für Sie? Durch psychologische Hilfe ist das schneller wieder möglich als Sie sich vielleicht ausmalen können.
Quellen:
https://www.netdoktor.de/krankheiten/phobien/klaustrophobie/
https://www.gesundheit.gv.at/lexikon/k/klaustrophobie
https://panikattacken.at/klaustrophobie/klaustrophobie.html
https://www.praktischarzt.de/krankheiten/klaustrophobie/
https://www.icd-code.de/icd/code/F40.01.html
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