7 Minuten Lesezeit

Hochfunktionale Depression – Anzeichen, Ursachen und Behandlung

In der heutigen Welt, in der Stress und Herausforderungen allgegenwärtig sind, erleben viele Menschen Phasen der Niedergeschlagenheit. Manchmal entwickelt sich daraus eine sogenannte “hochfunktionale Depression“, also eine Depression, bei der der Alltag noch zu meistern ist. Die hochfunktionale Depression wird oft als eine leichtere Form der Depression betrachtet, aber ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben sollten keinesfalls unterschätzt werden. Psychotherapie hat sich als wirksame Methode zur Bewältigung dieser Form der Depression erwiesen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie genau kann Psychotherapie helfen?

 

Anzeichen und Symptome einer hochfunktionalen Depression

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine hochfunktionale Depression nicht einfach eine vorübergehende Traurigkeit ist. Es gibt klare Anzeichen, die darauf hindeuten, dass professionelle Hilfe erforderlich sein könnte. Die Symptome einer hochfunktionalen Depression können subtiler sein als bei einer klinischen Depression, aber ihre langfristigen Auswirkungen solltest du nicht unterschätzen. Zu den häufigsten Symptomen gehören anhaltende Traurigkeit, Energiemangel, Schlafstörungen, ein vermindertes Interesse an Aktivitäten, Schwierigkeiten bei Entscheidungsfindungen und Konzentrationsprobleme. Auch Ängste, Sorgen und Selbstzweifel sind charakteristisch für die hochfunktionale Depression.

Denkst du dir manchmal “Ich kann nicht mehr“? Dann empfehlen wir dir unseren Magazinartikel mit 5 Tipps aus der Krise!

↑ Zurück zum Anfang

Ursachen einer hochfunktionalen Depression

Ähnlich wie bei der klassischen Depression kann es mehrere Gründe für die Entstehung einer hochfunktionalen Depression geben. Meist spielen mehrere Risikofaktoren zusammen. Dabei ähneln sich die Ursachen für die Entstehung einer hochfunktionalen Depressionen denen einer klassischen Depression. Das können mögliche Ursachen sein:

  • Ausgeprägter und anhaltender Stress durch die Arbeit, die Familie, das soziale Umfeld oder die Beziehung
  • Finanzielle Schwierigkeiten
  • Traumatische Erlebnisse
  • Genetische Komponenten
  • Unausgeglichener Neurotransmitter-Haushalt (vor allem Serotonin)
  • Körperliche Erkrankungen
  • Chronische Schmerzen
  • Abhängigkeiten (bspw. Alkohol oder andere Suchtmittel)

↑ Zurück zum Anfang

Unterschied zwischen hochfunktionaler Depression und klassischer Depression

Der Unterschied zwischen hochfunktionaler und klassischer Depression liegt vor allem darin, dass Betroffene einer hochfunktionalen Depression zwar depressive Symptome wie Ängste, Sorgen und Selbstzweifel verspüren, aber es dennoch gut schaffen, ihren Alltag zu meistern. Dies gelingt bei einer klassischen Depression nicht immer – Betroffene sind häufig so sehr von Antriebslosigkeit, Interessenverlust und gedrückter Stimmung eingeschränkt, dass sie es nicht mehr schaffen, ihren Alltag zu bewältigen. So kann es für Außenstehende oft den Anschein haben, dass Personen mit hochfunktionaler Depression doch gar nichts fehle – sie nehmen ja schließlich am sozialen Leben teil und gehen ihrer Arbeit nach. Wie es aber im Inneren der Betroffenen aussieht, ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar.

↑ Zurück zum Anfang

Behandlung einer hochfunktionalen Depression

Bist du selbst von einer hochfunktionalen Depression betroffen? Die Behandlung einer funktionalen Depression erfordert eine individuelle Herangehensweise, da sie sich stark auf deine persönlichen Erfahrungen und Lebensumstände stützt. Für die Behandlung einer hochfunktionalen Depression wird ein Zusammenspiel aus Psychotherapie, medikamentöser Behandlung und einer Veränderung des Lebensstils empfohlen.

1.) Diagnose einer hochfunktionalen Depression

Zu Beginn einer jeden Behandlung steht die Diagnose. Denn nur mit konkreter Diagnose ist es möglich, erfolgversprechende Behandlungen einzuleiten. Dies gestaltet sich für die hochfunktionale Depression jedoch als schwierig, da sie bisher nicht als eigenständiges Krankheitsbild definiert ist. Zudem wird die Diagnostik erschwert, da die Symptome bei einer hochfunktionalen Depression im Vergleich zu einer klassischen Depression häufig weniger sichtbar sind.

2.) Psychotherapie

Psychotherapie hat sich als äußerst wirksam für die Behandlung einer hochfunktionalen Depression erwiesen, da sie auf die Veränderung zugrunde liegender Denk- und Verhaltensmuster abzielt. Unter den verschiedenen Therapieformen, die erfolgreich angewendet werden können, finden sich die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), interpersonelle Therapie (IPT) und dialektisch-behaviorale Therapie (DBT).

Warum Psychotherapie?
Warum sollte man sich für die Psychotherapie als Behandlungsmöglichkeit entscheiden? Die Antwort liegt in der gezielten Herangehensweise, die Psychotherapie bietet. Anders als Medikamente konzentriert sich die Psychotherapie auf die zugrunde liegenden Denk- und Verhaltensmuster. Zudem kann die Psychotherapie die individuellen Lebenssituationen und die Biografie Betroffener berücksichtigen. In der Psychotherapie geht es nicht nur darum, die Symptomatik zu unterdrücken, sondern langfristig zu einer Besserung zu verhelfen und Strategien zu ermitteln, wie präventiv vorgebeugt werden kann.

3.) Medikamente

In manchen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung bei hochfunktionaler Depression förderlich sein. Diese sollte aber unbedingt mit einer Ärztin bzw. einem Arzt oder einem:r Psychiater:in abgeklärt werden. Lasse dich bezüglich der Medikamente, die in Frage kommen sowie den Wirkungen und Nebenwirkungen, beraten. Antidepressiv wirkende Medikamente zielen darauf ab, den Neurotransmitter Haushalt im Gehirn wieder in Balance zu bringen.

4.) Veränderungen des Lebensstils

Wichtig für Betroffene ist es, ihren Lebensstil, der eine Depression befördert hat, zu ändern. Dies kann bedeuten, den Stress im Alltag zu reduzieren, indem man beispielsweise seine Arbeitszeiten reduziert oder Verantwortung abgibt. Auch das Einbinden von Entspannungsübungen in deinen Alltag kann dir helfen. Nimm dir dann und wann Zeit für eine Meditation oder Entspannungsübung, treibe Sport und ernähre dich gesund. Zudem solltest du Strukturen im Alltag etablieren, an denen du dich orientieren kannst. Etabliere beispielsweise regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten, um deinen Schlaf zu optimieren. Außerdem solltest du auf Alkohol und andere Substanzen verzichten, da sie deine Genesung hemmen. Zu guter Letzt solltest du auf ein starkes soziales Netzwerk Wert legen, da es dir Rückhalt bietet.

↑ Zurück zum Anfang

Fazit

Sich für Psychotherapie bei hochfunktionaler Depression zu entscheiden, ist ein mutiger Schritt zur Verbesserung der mentalen Gesundheit. Es ist nie zu spät, Unterstützung zu suchen und Psychotherapie kann der Schlüssel zu einem erfüllten Leben sein.

Auch die psychologische Beratung online bei Instahelp kann dich bei hochfunktionaler Depression unterstützen. Mit Hilfe von top ausgebildeten Psycholog:innen kannst du Strategien erlernen, mit der hochfunktionalen Depression umzugehen. Sie helfen dir dabei, deine negativen Gedanken aufzudecken und diese durch positive zu ersetzen. Zudem kannst du mit ihnen gemeinsam Meditationen und Entspannungsübungen trainieren, um die Symptome der hochfunktionalen Depression zu lindern.

Der Vorteil der Online-Beratung liegt darin, dass sie anonym und zeitlich flexibel stattfinden kann. Du kannst jederorts mit dem:r zu dir passende:n Psycholog:in ins Gespräch kommen, ob im Video-, Audiotelefonie oder im Text-Chat. Du musst das keinesfalls alleine durchstehen! Jetzt Psycholog:in finden unter: https://web.instahelp.me/

↑ Zurück zum Anfang

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1.) Wie lange dauert eine Psychotherapie bei hochfunktionaler Depression in der Regel?
Die Dauer der Psychotherapie bei hochfunktionaler Depression variiert, aber sie kann einige Wochen bis zu mehreren Monaten oder Jahren dauern, abhängig von den individuellen Bedürfnissen.

2.) Muss ich Medikamente einnehmen, wenn ich Psychotherapie bei hochfunktionaler Depression mache?
Nicht unbedingt. In vielen Fällen kann Psychotherapie allein ausreichend sein. Die Entscheidung für Medikamente hängt von der Schwere der Symptome ab.

3.) Kann ich selbst entscheiden, welchen Therapieansatz ich bei der Behandlung einer hochfunktionalen Depression wähle?
Ja, in der Regel haben Patient:innen die Möglichkeit, mit ihrem:r Therapeut:in den am besten geeigneten Ansatz für ihre individuelle Situation zu besprechen.

4.) Wie finde ich eine:n geeignete:n Therapeut:in, die oder der mich bestmöglich bei hochfunktionaler Depression beraten kann?
Eine gute Möglichkeit ist die Suche über spezialisierte Online-Plattformen wie Instahelp oder Empfehlungen von Hausärzt:innen und Freunden.

5.) Sind die Kosten für Psychotherapie bei hochfunktionaler Depression von der Krankenversicherung gedeckt?
In vielen Fällen werden die Kosten für Psychotherapie von der Krankenversicherung übernommen. Es ist ratsam, dies im Voraus zu klären.

↑ Zurück zum Anfang

Aktualisiert am: 19. August 2024
Depression - Instahelp Redaktion