Beziehung - Sandra Linde
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So funktioniert eine gute Freundschaft

Freundschaft ist eine vertrauensvolle Bindung, die auf gegenseitiger Zuneigung basiert. Klingt hervorragend! Im täglichen Leben ist es aber oft schwer, gute Freunde zu finden und Freundschaften langfristig zu erhalten. Freundschaftliche Beziehungen sind aber wichtig für uns Menschen. Deswegen lohnt es sich, achtsam damit umzugehen und ein wenig zu investieren.

Das Prinzip Freundschaft

Freundschaften geben uns nicht nur ein gutes Gefühl, sie sind sogar überlebenswichtig für soziale Wesen, sagt die Wissenschaft. Eine stabile und erfüllte Freundschaft gibt uns in Krisensituationen Halt, stärkt unser Selbstbewusstsein und sorgt dafür, dass wir uns in der Gesellschaft eingebunden fühlen. Allerdings gilt das nur für eine wirklich gesunde und gute Freundschaft. Eine Freundschaft, in der sich Geben und Nehmen die Waage halten.

Die richtige Kombination

Es gibt auch freundschaftliche Bindungen, die sich auf mindestens einen Beteiligten negativ auswirken. Meistens dann, wenn irgendwo ein Ungleichgewicht herrscht, beispielsweise in der Zuneigung oder im Engagement. Wenn ein Teil der Freundschaft immer da ist, wenn es brennt, stets ein offenes Ohr für die Probleme des anderen hat, und dieser Zustand lange andauert oder gar Standard ist, herrscht ein massives Ungleichgewicht. Der eine Teil der Freundschaft gibt, der andere nimmt. Und irgendwann fühlt sich der Gebende ausgenutzt und missbraucht. Solche Missverhältnisse sind gar nicht so selten. Denn oft bestehen Freundschaften aus einem ungleichen Paar. Frei nach dem Motto: Gegensätze ziehen sich an: dominant – zurückhaltend, extrovertiert – introvertiert, sportlich – unsportlich oder Ähnliches. Doch das muss kein Hindernis sein – im Gegenteil. In diesen Fällen ist es oft so, dass ein Teil der Freundschaft die Schwächen des anderen ausgleicht.

Tipps für ein gesunde und gute Freundschaft

Um eine gute Freundschaft aufzubauen und langfristig zu erhalten, kann jeder seinen Teil dazu beitragen:

  • Ehrlich sein
    Die Voraussetzung für eine vertrauensvolle Beziehung ist Ehrlichkeit. Eine Rolle zu spielen oder dem Freund bzw. der Freundin etwas vorzumachen, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu schaffen.
  • Verständnis haben
    Jeder macht mal einen Fehler. Jeder hat mal schlechte Zeiten. In einer guten Freundschaft sollte es möglich sein, auch mal ein Auge zuzudrücken, etwas geduldiger zu sein und Verständnis für die Schwächen des anderen zu haben.
  • Da sein und zuhören
    Eine gute Freundschaft gibt in schwierigen Lebenssituationen einen sicheren Halt. Das funktioniert aber nur, wenn man füreinander da ist und ein offenes Ohr hat für die Sorgen des anderen.
  • Kontakt halten
    Die Häufigkeit des Kontaktes sagt nichts über die Qualität einer Freundschaft aus. Dennoch ist es wichtig, eine Verbindung zu halten. Eine kurze Nachricht oder ein kurzer Anruf sollten selbst in stressigen Zeiten kein Hindernis sein, einen Freund zu kontaktieren.
  • Grenzen setzen
    Unter guten Freunden sollte es möglich sein, auch einmal Nein sagen zu können. Wer sein „Nein“ ehrlich erklärt, sollte keine Probleme haben, auf Verständnis zu stoßen.

Nicht jeder Mensch braucht einen großen Freundeskreis. Vielen reicht schon der eine gute Freund bzw. die eine gute Freundin. Und wer ein bisschen Aufmerksamkeit und Engagement in eine Freundschaft investiert, gewinnt an Lebensqualität und im Idealfall einen Begleiter fürs Leben.

Fotocredit: (c) iStock.com/vladans

Aktualisiert am: 18. November 2019