Depression - Sandra Linde
2 Minuten Lesezeit

Tierische Hilfe bei Depressionen

Tiere wirken sich positiv auf die allgemeine Zufriedenheit aus und fördern entscheidend das Wohlbefinden. Sie können aber auch bei Depressionen eine große Stütze sein.

Depressive Menschen ziehen sich häufig von ihrem sozialen Umfeld zurück. Sie haben keine Interessen mehr und keine Kraft, ihren Alltag zu bewältigen. Das Selbstwertgefühl ist angeschlagen. Betroffenen fühlen sich wertlos. Tiere begegnen dem Menschen ohne Vorurteile, sie bewerten nicht. Sozialer Status, Aussehen und der gesundheitliche Zustand eines Menschen haben keinen Einfluss auf ihre Freundlichkeit und Zuneigung.

Vor allem die bedingungslose Zuneigung wirkt sich auf Menschen mit Depressionen äußerst positiv aus. Betroffenen fühlen sich wieder angenommen und können so ihr Selbstwertgefühl langsam wieder aufbauen.

Struktur im Alltag gegen Depressionen

Besonders, wer einen Hund als Haustier hat, bekommt durch diesen automatisch eine bessere Struktur im Alltag. Das regelmäßige Spazierengehen, wenn der Hund raus muss, und die Futtergabe sorgen routinierte Abläufe. Das hat mehrere Vorteile: zum einen werden Menschen mit Depressionen daran gehindert, den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Oft ist die Antriebslosigkeit so stark ausgeprägt, dass Betroffene tagelang das Bett nicht verlassen würden. Zum anderen ist die Bewegung an der frischen Luft, erwiesenermaßen gesund für Körper und Seele. Und zusammen mit einem Hund macht ein Spaziergang wirklich Spaß.

Streicheleinheiten für die Seele

Das Körperliche spielt bei einer Depression auch eine wichtige Rolle. Da sich Betroffene oft selbst nicht mehr spüren, sich eher wie gelähmt fühlen, ist das Kuscheln mit einem Haustier sehr heilsam. Außerdem ist es natürlich wunderbar, wenn man nach Hause kommt und an der Tür von seinem tierischen Freund freudig erwartet wird. Die Kommunikation verbaler und nonverbaler Art wirkt der Einsamkeit entgegen, in die sich depressive Menschen oft durch ihren Rückzug freiwillig begeben. Tiere reagieren jedes auf seine Art, aber wer eine gute Beziehung zu seinem Haustier aufbaut, kann die Zeichen lesen und in ständigem Kontakt zum Tier stehen.

Natürlich sollten optimale Rahmenbedingungen gegeben sein, um ein Haustier zu halten. Wer selbst kein Haustier halten kann oder darf, hat immer noch die Möglichkeit ehrenamtlich in einem Tierheim in seiner Nähe tätig zu sein. In vielen Kliniken gibt es mittlerweile auch eine tiergestützte Therapie bei Depressionen.

Fotocredit: (c) iStock.com/fcscafeine

Aktualisiert am: 18. November 2019