Mentale Gesundheit - Nicole Inez Fuchs
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Sonnenlicht: So wirkt es auf Ihre Psyche

Sie ist mächtig, denn sie beeinflusst das Wetter, Tiere und Pflanzen. Durch sie entsteht Leben, durch sie wird Leben beendet. Doch sie beeinflusst auch uns Menschen. Vor allem hat sie auch auf unsere Psyche maßgebliche Einwirkung. Wer oder was also steuert uns und andere Lebewesen stärker als wir vielleicht glauben? Die Rede ist von der Sonne. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich Sonnenlicht auf unsere Psyche auswirkt.

Sonnenlicht und seine Wirkung

Sonne und das circadiane System

Die Sonnenstrahlen oder Licht im Allgemeinen steuern unser sogenanntes circadiane System. Es ist für den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Körpertemperatur und den Hormonhaushalt verantwortlich. Kurz erklärt: Lichtstrahlen erreichen über die Augen den Hypothalamus. Dort unterdrücken sie die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Melatonin macht uns Menschen schläfrig und drückt die Stimmung. Nachts ist es dafür zuständig, dass wir müde werden und zur Ruhe kommen. Tagsüber geht der Melatoningehalt zurück und der Körper produziert mehr Serotonin: Wo wenig Melatonin, da mehr Serotonin. Das Glückshormon Serotonin wirkt in uns stimmungsaufhellend und aktivierend.

Sonnenlicht und Glücksgefühl

Bestimmt kennen Sie das auch: Während Sie an grauen Tagen eher müde und nicht motiviert sind, könnten Sie an den ersten Frühlingstagen die Welt umarmen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen Ihre Haut berühren, fühlen Sie sich wie neu geboren. Das liegt daran, dass die vermehrte Sonneneinstrahlung den “Glückshormon-Cocktail” aus Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausschüttet. Dadurch fühlen Sie sich automatisch glücklicher, motivierter und beschwingter. Der Effekt ist auch als “Frühlingsgefühle” bekannt.

Lichtmangel vs. Sonnenstrahlen

Während uns Sonne positiv beeinflusst, hat Lichtmangel durchaus negativen Einfluss auf unser Befinden. Menschen die im Norden wohnen, zeigen beispielsweise gegen Ende des monatelangen Polarwinters deutliche Symptome. Sie leiden unter Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche, Antriebslosigkeit und Reizbarkeit. Diese Symptome, die auch in einer Depression enden können, nennt man “Polarkoller”.

Sonnenlicht und die innere Uhr

Jeder von uns hat eine innere Uhr. Sie bestimmt unsere individuelle beste Zeit, um Dinge zu tun: einschlafen, aufwachen, lernen, essen, Sport betreiben, müde werden. All das läuft in einem täglichen Rhythmus ab. An diesem inneren Rhythmus ist das circadiane System maßgeblich beteiligt. Dieses wiederum wird in erster Linie von natürlichem Licht gesteuert. Somit ist unser Tagesrhythmus, Schlaf und Wachsein und alles dazwischen davon beeinflusst.

Sie wissen nun, dass Ihr Körper und auch Ihre Psyche stark vom Sonnenlicht beeinflusst wird. Diese Erkenntnis bringt Ihnen ein besseres Gefühl für sich selbst. Nun können Sie erahnen, warum Sie sich im Winter manchmal weniger beschwingt fühlen, als im Frühling. Oder warum Sonnenstrahlen so wichtig für Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden sind. Darum: Raus in die Sonne und hinein ins Glück!

Fotoquelle: (c) iStock.com/momnoi

Aktualisiert am: 19. November 2019