Mitarbeitergespräche führen: so gibt man Feedback
Regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitern über ihre Performance, Ziele und beruflichen Perspektiven, helfen die Arbeitszufriedenheit und -leistung im Team zu erhöhen. Wir sind es oft nicht gewohnt andere Menschen zu kritisieren. Deshalb tun sich viele Führungskräfte schwer damit, hilfreiches und konstruktives Feedback zu geben. Diese 6 Tipps helfen Ihnen, bessere Jahresgespräche mit Ihren Mitarbeitenden zu führen!
1. Schaffen Sie einen sicheren, verbindlichen Rahmen
Um sich vertrauensvoll austauschen zu können, ist es wichtig die Gespräche in regelmäßigen Abständen, z.B. einmal im Jahr, mit verbindlichen Terminen und zuverlässiger Gesprächsdauer durchzuführen. Nehmen Sie diese Gespräche ernst, seien Sie pünktlich, vorbereitet und sagen sie nicht ab, auch wenn es gerade eine besonders stressige Zeit in der Firma ist. So bekommen die Mitarbeitenden die Wertschätzung, die sie verdienen. Teilen Sie die Agenda rechtzeitig mit, damit Sie sich beide auf das Gespräch vorbereiten können. Wählen Sie einen ungestörten Raum für das Treffen.
2. Nach Selbsteinschätzung fragen
Fragen Sie den Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin zunächst nach der Selbsteinschätzung ihrer beruflichen Leistung des letzten Jahres. Falls bei dem vorigen Gespräch Ziele vereinbart wurden, sollte von dem Stand der Umsetzung berichtet werden und ggf. Gründen, welche eine erfolgreiche Umsetzung erschwert haben. Hier hören Sie aufmerksam zu und machen sich Notizen – kommentieren Sie diese Selbsteinschätzung nicht, sondern lassen sie so stehen.
3. Berufliche Wunsch-Perspektiven erfahren
Jahresgespräche sind eine gute Möglichkeit berufliche Perspektivwünsche zu äußern und gemeinsam die Karriere im Unternehmen zu planen. Dies verhindert, dass Ihre besten Mitarbeiterinnen sich bei der Konkurrenz bewerben, weil sie bei Ihnen nicht in dem Wunschbereich eingesetzt werden oder sich andere Arbeitsbedingungen wünschen. Wenn Sie spontan nicht darauf reagieren können, machen Sie sich Notizen und vereinbaren einen Folgetermin. Falls es denkbar ist, dass der Mitarbeiter zukünftig in dem gewünschten Bereich tätig wird, können Sie schon jetzt gemeinsam schauen, was dieser dafür noch lernen muss und entsprechende Weiterbildungen planen. So geben Sie gutem Personal eine dauerhafte Perspektive in Ihrem Unternehmen.
4. Gutes Feedback geben
Ein gutes Feedback zu geben ist nicht einfach – es soll verständlich, hilfreich und umsetzbar sein und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung aufzeigen. Sagen Sie erst was Ihnen gefällt und loben Sie gerne konkrete Leistungen. Äußern Sie anschließend Kritik: auch hierbei ist es wichtig, dass Sie Konkretes benennen und nicht einen allgemeinen Eindruck. Beschreiben Sie das kritisierte Verhalten, statt zu interpretieren, was Ihrer Meinung nach die Beweggründe der Person sein könnten. Achten Sie darauf, dass Lob und Kritik sich in etwa die Waage halten und das Maß der Kritik überschaubar ist. Wenn man im Arbeitsalltag keine Rückmeldungen bekommt und einmal jährlich mit Kritik überhäuft wird, fühlt man sich erschlagen. Man kann die Kritik dann oft nicht annehmen und schon gar nicht Verbesserungsvorschläge umsetzen. Deshalb ist es wichtig, im Arbeitsalltag direkt Kritik zu äußern. Wenn Sie mit der Arbeitsleistung oder dem Verhalten einer Person unzufrieden sind, machen Sie einen Termin für ein Krisengespräch und besprechen das akute Problem. Kommunizieren Sie in Ich-Botschaften und schildern Ihre Wahrnehmung. Nennen Sie lediglich änderbare Aspekte, Unveränderbares demotiviert nur und ist nicht Teil eines konstruktiven Feedbacks.
5. Ziele festlegen
Wenn Sie in Ihrer Personalführung mit Zielen arbeiten, legen Sie gemeinsam Ziele fest. Diese sollten realistisch, spezifisch, messbar und terminiert sein. Die Umsetzung wird dann bei dem nächsten Mitarbeitergespräch gemeinsam überprüft und besprochen.
6. Feedback erbitten und annehmen
Erbitten auch Sie ein Feedback bei Ihren Mitarbeitenden. Erfragen Sie die Zufriedenheit im Job und ob es Wünsche an Sie als Führungskraft gibt. Hören Sie auch hier aufmerksam zu, machen sich Notizen und kommentieren Sie die Rückmeldung auf keinen Fall. Ein Feedback – egal ob Lob oder Kritik – ist ein Geschenk. Das Gegenüber ist nicht an Ihren Rechtfertigungen und Erklärungen interessiert, sondern möchte die eigene Einschätzung äußern. Was Sie davon annehmen möchten und was nicht, können Sie anschließend für sich selber im Stillen entscheiden. Bedanken Sie sich für das Feedback.
Regelmäßige Mitarbeitergespräche sind sehr gut für das Betriebsklima und fördern den Erfolg Ihres Unternehmens. Üben Sie gutes Feedback zu geben und Feedback gut zu empfangen – es lohnt sich!
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