Liebe am Arbeitsplatz – 5 Tipps für eine gute Zusammenarbeit nach der Trennung
Liebe am Arbeitsplatz ist schwierig genug – doch mit dem ehemaligen Partner zusammenzuarbeiten ist besonders delikat. Hier kommen 5 Tipps, wie Sie mit der Trennung am Arbeitsplatz besser umgehen können.
Teamwork mit einer ehemaligen Beziehung kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein: der damalige Beziehungspartner kann in der gleichen Firma arbeiten und Vorgesetzter, Kollege oder Mitarbeiter sein. Aber auch eine Trennung mit einem gemeinsamen Kind erfordert eine gute Zusammenarbeit. Kindesunterhalt, gemeinsame Betreuung oder eine Scheidung bedürfen gemeinsamer Klärungen und Absprachen. Dabei sind Dritte involviert, die einen gewissen professionellen Umgang erfordern, wie die Kollegen und einen fairen und respektvollen Umgang miteinander, wie die Kinder. Nach der Trennung wünscht man sich oft einmal Distanz bis hin zu Kontaktabbruch, um die große Verletzung zu verarbeiten und die Beziehung zu betrauern. Dies ist allerdings nicht möglich, wenn man dennoch Zusammenarbeiten und sich dadurch häufig sehen muss. Mit diesen 5 Tipps sind die schwierigen Gewässer sicherer zu durchqueren – und größere Schäden lassen sich oft vermeiden.
1. Absprachen treffen und Trennung der Rollen
Eine weitere Zusammenarbeit mit der oder dem Ex-Partner erfordert mehr Absprache, als Ihnen jetzt lieb ist. Am besten bespricht man schon präventiv ein paar Regeln im Trennungsfall, wenn man sich in eine Kollegin oder einen Kollegen verliebt. Aber auch wenn dies nicht passiert ist: Setzen Sie gemeinsam Grundregeln für den Umgang miteinander fest. Eine ganz wichtige Regel ist, die Ebenen zu trennen: auf der Arbeit – oder vor dem Kind – wird nur über die Arbeit geredet oder das Kind. Gestatten Sie sich keine Auseinandersetzungen über die Beziehung, sondern verhalten sich professionell. Dazu gehört es auch, sich spitze Bemerkungen und Andeutungen unter der Gürtellinie zu verkneifen. Dies ist sicher anfangs nicht leicht, zahlt sich aber aus. Wenn einer der beiden sich nicht daran hält, bitten Sie um ein privates Gespräch nach der Arbeit und erinnern Sie das Gegenüber an die Abmachungen.
2. Unterstützung von außen gemeinsam nutzen
Auch wenn Sie schwierige Aspekte gut miteinander klären können, kann es ratsam sein, sich eine gemeinsame professionelle Unterstützung zu suchen. Bei einer regelmäßigen psychologischen (Paar-)Beratung kann der Trennungsprozess reflektiert und Wünsche geäußert werden. Dies kann helfen, die Phase bis zur Verarbeitung der Trennung gut zu überstehen. Oftmals ist ein gemeinsamer Prozess jedoch nicht möglich, da die Trennung mit einer großen Verletzung einherging, die das Vertrauen zerbrochen hat. Besonders bei einer einseitigen Trennung, führen die Wut und Verletztheit oft zu unfairem Verhalten. Dies kann bis hin zu Mobbing am Arbeitsplatz gehen. Besonders problematisch ist die Situation, wenn sich die beiden Parteien nicht auf einer Hierarchieebene befinden.
3. Unterstützung aus dem Unternehmen einfordern
In dem Fall, dass die eine Person ihr Gegenüber durch ihr Verhalten deutlich beeinträchtigt, zum Beispiel indem sie diese am Arbeitsplatz schikaniert, suchen Sie sich firmenintern Hilfe. Hierfür wenden Sie sich an eine passende Ansprechperson in der Firma. Mit Vorgesetzten kann gemeinsam geschaut werden, ob eine der beiden Parteien (vorübergehend) das Arbeitsgebiet oder das Büro wechseln kann. Ziel ist hier der persönliche Schutz vor Beleidigungen und Prävention professioneller oder sozialer Nachteile. Beschreiben Sie sachlich, das Sie beeinträchtigende Verhalten der anderen Person, ohne mit Ihrem Vorgesetzten die Beziehung oder die Trennungsgründe zu besprechen. Auch eine psychologische Beratung kann unterstützend helfen. In größeren Unternehmen gibt es vielleicht die Möglichkeit eine Mediation in Anspruch zu nehmen. Manchmal bleibt als einzige Lösung, dass eine der beiden die Firma wechselt. Dieser Schritt will natürlich gut überlegt sein – und auch wer diesen Schritt macht.
4. Im Privatleben Raum zur Verarbeitung schaffen
Ein gutes soziales Umfeld kann eine große Stütze bei Trennungen sein. Mit Freunden kann man offen über die Beziehung und die Verletzungen reden und Sie verarbeiten. Auch hier kann es ratsam sein, eher die eigenen Freunde anzusprechen, als die gemeinsamen oder durch den Partner kennengelernten. Freundschaften können ein Ort der Erholung von der Trennung sein und Raum für die Heilung der Wunden bieten. Wenn Sie Menschen haben, die Sie lieben und mit denen Sie Lachen und Weinen können, verbringen Sie Zeit mit ihnen! Aber auch Freizeitbeschäftigungen können Inseln sein, bei denen Sie sich von der Trennung und dem permanenten zwangsweisen Kontakt erholen können. Wenn man etwas sehr gerne macht und voll und ganz darin aufgeht, vergisst man in dem Moment den Schmerz. Der Körper und die Seele können sich entspannen und erholen – und sei es nur für 5 Minuten, in denen man beim Bouldern eine knifflige Route klettert oder der schwierigen Yoga Pose die volle Aufmerksamkeit schenkt.
5. Es wird wieder besser!
Machen Sie sich bewusst, dass der fürchterliche Zustand momentan nur eine Phase ist, die vorbeigeht. Sie werden diese Trennung irgendwann verarbeiten. Der akute Schmerz wird immer weniger. Irgendwann bemerkt man, dass die Phasen der furchtbarsten Traurigkeit kürzer und die Phasen der Stabilität länger werden. Auf jedes Weinen folgen auch wieder Momente, in denen man merkt, dass man sich besser fühlt oder gar in der Trennung auch Positives sieht. Und diese Momente werden immer mehr. Irgendwann ist der Abschied dann verarbeitet und ein neues Glück wartet auf Sie.
Wenn beide sich bemüht haben, kann es bis dahin auch mit der Zusammenarbeit klappen.
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