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3 Tipps für mehr mentale Coolness

Fühlen Sie sich von Kritik oder negativem Feedback tief betroffen, egal wer sie äußert?
Hängt Ihr Selbstwertgefühl davon ab, was andere über Sie denken?
Sind Sie lange verärgert, wenn jemand Sie beleidigt oder verletzt hat?

Finden Sie sich in den folgenden Fragen wieder? Wenn Sie diese Situationen kennen, geben Sie anderen Menschen Macht über Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und Ihre Handlungen. Wenn man sich als Opfer der eigenen Lebensumstände betrachtet, dann fällt es oft schwer zu erkennen, dass man die Macht hat, seinen Weg selbst zu bestimmen.

Doch wie schafft man es, seine Macht zu bewahren und mental cool zu bleiben?

Drei Tipps für mehr mentale Coolness

1) Perspektivenwechsel

Ein Perspektivenwechsel kann nur gelingen, wenn Sie geistig flexibel bleiben und sich nicht zu 120 Prozent auf Ihre Ansichten versteifen. Manchmal benötigt man eine andere Sichtweise auf Dinge, um sich seine Macht zurückzuerobern. Hier einige Beispiele:

  • „Meine Führungskraft macht mich so wütend.“ Vielleicht mögen Sie es nicht, wie Ihre Führungskraft sich Ihnen gegenüber verhält, aber ist sie wirklich in der Lage, Sie wütend zu machen? Ihre Führungskraft mag sich nicht so benehmen, wie Sie es gerne hätten, und das hat Einfluss auf Ihre Gefühle, aber sie zwingt Sie nicht dazu, etwas Konkretes zu empfinden.
  • „Mein Freund hat mich verlassen, weil ich nicht gut genug für ihn bin.“ Sind Sie wirklich nicht gut genug oder ist das nur die Meinung eines einzelnen Menschen? Nur weil ein Mensch so etwas denkt, heißt es nicht, dass es wahr ist. Geben Sie einem Menschen nicht die Macht, darüber zu bestimmen, wer Sie sind.

2) Gelassenheit

Wenn jemand etwas sagt, das Ihnen nicht gefällt, und Sie fangen an zu argumentieren, dann geben Sie den Worten noch mehr Gewicht. Denken Sie vorher darüber nach, wie Sie sich verhalten wollen, bevor Sie reagieren. Jedes Mal, wenn Sie die Kontrolle verlieren, geben Sie der anderen Person mehr Macht. Hier ein paar Strategien, wie man gelassen bleibt:

  • Atmen Sie tief sein: Frustration und Wut rufen körperliche Reaktionen hervor, wie zum Beispiel Atemnot, Herzrasen und Schwitzen. Langsames und tiefes Ein- und Ausatmen in den Bauch entspannt Ihre Muskeln, was sich wiederum positiv auf Ihr emotionales Reaktionsvermögen auswirkt.
  • Entziehen Sie sich der Situation: Je aufgewühlter man ist, desto weniger kann man rational denken. Erkennen Sie Ihre persönlichen Wut-Warnsignale, zum Beispiel Herzklopfen oder Schwitzen, und gehen Sie einfach weg und gewinnen Sie Abstand, bevor Sie die Kontrolle verlieren. Sagen Sie: Darüber kann ich gerade nicht reden.
  • Lenken Sie sich ab: Versuchen Sie nicht ein Problem zu lösen oder über etwas zu diskutieren, wenn Sie emotional aufgeladen sind. Gehen Sie besser raus in die frische Luft oder lenken Sie sich mit positiver Musik ab.

3) Umgang mit Kritik

Gestehen Sie anderen auch eine andere Meinung zu, ohne diese von Anfang an kategorisch abzulehnen oder schlecht zu machen. Je offener Sie die Perspektive eines anderen Menschen betrachten, desto besser können Sie sich darauf einlassen und diese auch wirklich verstehen. Wenn Sie Kritik oder Feedback von anderen bekommen, dann warten Sie erst einmal, bevor Sie sofort reagieren. Stellen Sie sich dann folgende Fragen:

  • Welchen Beweis gibt es dafür, dass das Gesagte wahr ist? Zum Beispiel wenn Ihre Führungskraft behauptet, Sie seien faul, überprüfen Sie, ob es Zeiten gab, in denen Sie vielleicht nicht so ganz engagiert waren.
  • Warum gibt mir dieser Mensch ein solches Feedback? Versuchen Sie herauszufinden, warum jemand Ihnen negatives Feedback gibt. Weiß derjenige/diejenige genug über Sie? Was könnten die Gründe für so ein Feedback sein?
  • Möchte ich mein Verhalten wirklich ändern? Es mag Zeiten geben, in denen Sie Ihr Verhalten verändern möchten und Kritik annehmen und an sich selbst arbeiten wollen. Vielleicht beschließen Sie dann Ihr Verhalten zu ändern und zum Beispiel länger im Büro zu sein und länger zu bleiben, weil es Ihnen wichtig ist, als fleißig angesehen zu werden. Aber denken Sie immer daran, dass Ihre Führungskraft Sie zu nichts zwingt. Denn Sie verändern Ihre Gewohnheiten, weil Sie das so wollen und den Sinn wirklich sehen, nicht weil Sie müssen. Denn wir selbst haben immer die Kontrolle über die Bedeutung die wir einer Sache geben. Oder den Fokus den wir wählen und den Schritt den wir als nächstes Tun. Und im Endeffekt ist es Ihr Leben und Sie müssen sich wohl fühlen am Arbeitsplatz.

Denken Sie immer daran, dass die Meinung eines Einzelnen nicht der Wahrheit letzter Schluss ist. Man kann auch respektvolle Art anderer Meinung sein, ohne Zeit und Energie zu verschwenden, die Meinung anderer revidieren zu wollen. Und wichtig: bleiben Sie cool. Denn die meisten Sorgen macht man sich umsonst oder treten anders ein als man denkt.

Quellen:
Litzcke, S. M., & Schuh, H. (2010). Stress, Mobbing und Burn-out am Arbeitsplatz. Springer-Verlag.
Miedaner, T. (2009). Coach dich selbst, sonst coacht dich keiner: 101 Tipps zur Verwirklichung Ihrer beruflichen und privaten Ziele. mvg Verlag.

Fotocredits: iStock.com/Phototalker

Aktualisiert am: 18. November 2019
Mentale Gesundheit - Dr. Laura Stoiber (Instahelp)