Belastbarkeit in Stresssituationen steigern
Teil 2 der Serie “Richtiger Umgang mit Stress“.
Zeigen Sie in Stresssituationen immer wieder dasselbe Verhalten? Reagieren Sie hektisch, gereizt oder wütend? Im Umgang mit Stress sind persönliche Stressursachen, Gefühle und Gedanken in Stresssituationen für eine Veränderung im Verhalten relevant.
Folgende Empfehlungen helfen die Belastbarkeit und Resistenz bei Stress zu steigern:
- Opferrolle ablegen
Die Opferrolle führt zu Hilflosigkeit und Machtlosigkeit. Wir fühlen uns der Situation ausgeliefert und sind nicht mehr handlungsfähig. Auch in schwierigen Situation können Fähigkeiten und Kompetenzen genützt werden und daraus das Beste aus der Situation gemacht werden und Verantwortung für sein Handeln übernommen werden. - Persönliche Stressverstärker
Dazu zählen Perfektionismus, Anerkennung, Autonomie, Sicherheit und Durchhalten in einem hohen Ausmaß. Neues Verhalten zum Stressabbau könnte so aussehen: Arbeit delegieren, um Hilfe und Unterstützung bitten, Akzeptanz es nicht jedem Recht machen zu können, Nein sagen lernen. - Soziale Unterstützung
Ein soziales Netzwerk, bestehend aus Arbeitskollegen, Freunden, Familie und Nachbarn, welches regelmäßig gepflegt wird, wirkt präventiv gegen Stress und ist gesundheitsförderlich. - Zeitmanagement
Ein erster Schritt ist Klarheit über die persönlichen Zeitdiebe: Unterbrechungen, lange Besprechungen, chaotischer Schreibtisch, mangelnde Selbstdisziplin, schlechte Kommunikation, unklare Arbeitsaufgaben etc. Detaillierte Informationen sind im Onlinemagazin im Artikel: „Keine Lust mehr auf Stress“ zu finden. - Entspannung
Das Erlernen einer Entspannungsmethode kann langfristig körperliche und geistige Stresssymptome reduzieren und zu mehr Ruhe und Gelassenheit verhelfen. Dafür eignen sich die Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Atemmedidation, Achtsamkeitsmedidation. - Lebensstil
Zu einem gesunden Lebensstil zählen Bewegung, erholsamer Schlaf, ausreichende Erholung und Ernährung. Die effektivste Methode gegen Stress ist regelmäßiger Ausdauersport (joggen, radfahren, walken, schwimmen), aber auch jede andere Form von Bewegung (spazieren, Gartenarbeit, Yoga, Gymnastik, Treppen steigen). Das Schlafverhalten sollte seinen persönlichen Bedürfnissen angepasst werden (eine Dauer zwischen 6-12 h ist gesund). Für ausreichende Erholung zunächst genügend Pausen im Alltag einplanen und in der Freizeitgestaltung einen Ausgleich zur Arbeit schaffen. Bei einer sitzenden Tätigkeit und vorwiegend geistiger Arbeit wäre beispielsweise Bewegung oder Sport ein Ausgleich. Ist die Tätigkeit eher frustrierend so können Zufriedenheitserlebnisse stresspräventiv wirken. Auch der Urlaub sollte den eigenen Bedürfnissen entsprechend geplant werden.
Diese Veränderungen sind sehr umfangreich und erfordern Geduld, Motivation und Anstrengung. Die Investition lohnt sich jedoch. Mitunter kann dabei auch psychologische Beratung eine Unterstützung bieten. In Kombination mit den kurzfristigen Methoden (siehe Artikel: Schnelle Hilfe bei Stress) sind Sie nun bestens gegen Stresssituationen gewappnet.
Literatur:
Litzke, Schuh, Pletke: Stress, Mobbing, Burnout am Arbeitsplatz. Springer 2013
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