Angststörungen äußern sich in verschiedenen Formen, von der Flugangst, über Panikattacken bis hin zu zwanghaften Gedanken. Ungefähr 15 Prozent der Erwachsenen leiden daran. Mehrere Ursachen können zur Entwicklung der Störung beitragen.
Bei Angststörungen fährt den Betroffenen mit oder ohne erkennbaren Auslöser der „Schreck in die Glieder“: Das Herz rast, oft mit Druck auf der Brust, kalter Schweiß bricht aus, Körper oder Knie zittern. Die Symptome können so massiv sein, dass sie Todesangst auslösen. Bei einem Arzt oder im Krankenhaus flaut der Anfall abrupt wieder ab. Bei den sehr unterschiedlichen Formen von Phobien sind bestimmte Gegenstände oder Situationen stark angstbesetzt. Manchmal führen sie zu Panikattacken.
Angst ist eine völlig normale Reaktion auf bedrohliche Ereignisse; aber auch ohne konkreten Auslöser sind Angstattacken „aus heiterem Himmel“ häufig. Meist sind sie Folge von psychisch stark belastenden Situationen wie Trennungen oder beruflicher Überforderung.
Noch ist das keine Störung, sondern eine Reaktion auf Überbelastung – aber schon hier sollte überlegt werden, wie mit dieser auslösenden Belastung umgegangen wird. Kommt es jedoch einige Male hintereinander zu solchen Attacken, kann die Angst eine Eigendynamik entwickeln: Viele Betroffene beginnen sich vor dem nächsten Anfall zu fürchten und geraten in einen Teufelskreis aus Angst und Angst vor der Angst – der Beginn einer Angststörung.
Redakteurin: Verena Ahne (Journalistin)
Aktualisierung: 03.11.2015, Elisabeth Tschachler (Journalistin)
Medizinisches Review: Priv.-Doz. Dr. rer.med. Dipl.-Psych. Jochen Jordan (Psychologie), Univ.-Prof. Dr. Gabriele Fischer (Psychiatrie)
Diese Informationen können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen, sondern können Ihnen helfen, sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorzubereiten. Eine Diagnose und die individuell richtige Behandlung kann nur im persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt werden.
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Angst ist eine völlig normale Reaktion auf bedrohliche Ereignisse; aber auch ohne konkreten Auslöser sind Angstattacken „aus heiterem Himmel“ häufig. Meist sind sie Folge von psychisch stark belastenden Situationen wie Trennungen oder beruflicher Überforderung.
Noch ist das keine Störung, sondern eine Reaktion auf Überbelastung – aber schon hier sollte überlegt werden, wie mit dieser auslösenden Belastung umgegangen wird. Kommt es jedoch einige Male hintereinander zu solchen Attacken, kann die Angst eine Eigendynamik entwickeln: Viele Betroffene beginnen sich vor dem nächsten Anfall zu fürchten und geraten in einen Teufelskreis aus Angst und Angst vor der Angst – der Beginn einer Angststörung.
Ursachen und Häufigkeit
Unterschiedliche Faktoren spielen bei der Entstehung von Angststörungen zusammen. Rund jeder Siebente leidet daran, Frauen sind häufiger betroffen.
Eine einzige Ursache für Angsterkrankungen gibt es nicht. Menschen neigen in unterschiedlichem Ausmaß dazu, sich zu ängstigen oder zu fürchten. Ein so genannter Angsthase zu sein, hat jedoch noch keinen Krankheitswert. Angststörungen beginnen meist nach einem belastenden Ereignis, das kann der Verlust eines Partners oder nahen Angehörigen oder der Verlust des Arbeitsplatzes sein, ein Unfall oder eine andere Begebenheit, die als Überforderung erlebt wird. Ein solches Erlebnis kann eine starke körperliche Reaktion hervorrufen – Herzrasen, Schwitzen, Beklemmung, eine bis dahin nicht gekannte Panik. Oft bleibt es bei einer einmaligen solchen Reaktion. Doch wenn dergleichen Attacken öfter vorkommen, neigen die Betroffenen dazu, unangenehme Situationen, von denen sie fürchten, sie könnten wieder zu einer als mitunter lebensbedrohlich erlebten Panikreaktion führen, oder die sie in Zusammenhang mit der ersten Reaktion bringen, zu vermeiden. Sie beobachten sich und ihre körperlichen Reaktionen genau, schon eine Veränderung des Herzschlags kann sie dann in unangemessener Weise beunruhigen. Der Teufelskreis der Erwartungsangst und der dauernden Vermeidung entsteht.
Studien zufolge leiden durchschnittlich 15 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens unter einer behandlungsbedürftigen Angststörung. Mindestens zwei Drittel der Behandelten sind Frauen. Die früher als Angstneurose bekannte Störung ist damit nach Depressionen die zweithäufigste psychische Erkrankung.
Eine einzige Ursache für Angsterkrankungen gibt es nicht. Menschen neigen in unterschiedlichem Ausmaß dazu, sich zu ängstigen oder zu fürchten. Ein so genannter Angsthase zu sein, hat jedoch noch keinen Krankheitswert. Angststörungen beginnen meist nach einem belastenden Ereignis, das kann der Verlust eines Partners oder nahen Angehörigen oder der Verlust des Arbeitsplatzes sein, ein Unfall oder eine andere Begebenheit, die als Überforderung erlebt wird. Ein solches Erlebnis kann eine starke körperliche Reaktion hervorrufen – Herzrasen, Schwitzen, Beklemmung, eine bis dahin nicht gekannte Panik. Oft bleibt es bei einer einmaligen solchen Reaktion. Doch wenn dergleichen Attacken öfter vorkommen, neigen die Betroffenen dazu, unangenehme Situationen, von denen sie fürchten, sie könnten wieder zu einer als mitunter lebensbedrohlich erlebten Panikreaktion führen, oder die sie in Zusammenhang mit der ersten Reaktion bringen, zu vermeiden. Sie beobachten sich und ihre körperlichen Reaktionen genau, schon eine Veränderung des Herzschlags kann sie dann in unangemessener Weise beunruhigen. Der Teufelskreis der Erwartungsangst und der dauernden Vermeidung entsteht.
Studien zufolge leiden durchschnittlich 15 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens unter einer behandlungsbedürftigen Angststörung. Mindestens zwei Drittel der Behandelten sind Frauen. Die früher als Angstneurose bekannte Störung ist damit nach Depressionen die zweithäufigste psychische Erkrankung.
Beschwerden
Charakteristisch ist eine unangemessen starke, unkontrollierbare Angst, die über längere Zeit anhält.
Folgende Punkte müssen zutreffen, damit von einer Störung gesprochen wird:
Entwickelt sich die Störung unbehandelt weiter, kann sie bis zum völligen Rückzug aus der Öffentlichkeit führen. Viele Betroffene werden zu Gefangenen in ihren eigenen vier Wänden.
Soziophobiker fühlen sich ständig von ihren Mitmenschen beobachtet und beurteilt. In Gegenwart anderer können sie kaum sprechen, essen oder telefonieren. Sie wollen um keinen Preis auffallen. Eine Umgebung mit fremden Menschen wird zur Qual. Sozialphobien beginnen sehr oft schon in der Pubertät und werden oft als Schüchternheit verkannt und nicht behandelt. Rund zehn Prozent der Bevölkerung sind mehr oder weniger stark betroffen.
Panikstörungen zeigen sich durch wiederholte und unerwartet auftretende Panikattacken. Etwa die Hälfte der Betroffenen erlebt solche Attacken (auch) im Schlaf, sodass sie sich vor dem Einschlafen zu fürchten beginnen.
Hypochonder haben Angst davor krank zu sein. Diese Art der Angststörung bewirkt bei den Betroffenen ein permantenes Gefühl der Habachtstellung. Jedes noch so kleine Symptom wird recherchiert und mit schweren Krankheiten in Verbindung gebracht. Die meisten Betroffenen klagen über Schweißausbrüche, Magenbeschwerden oder Herzrasen. Behandeln lässt sich Angst vor Krankheiten recht gut (Hilfestellungen zur Hypochondrie bei Psychic.de). Am Anfang der Behandlung muss der Hypochonder allerdings erst davon überzeugt werden, dass kein körperliches Problem, sondern eine Angststörung vorliegt.
Bei der generalisierten Angststörung leben die Betroffenen über Monate hinweg fast an allen Tagen in einem Gefühl übertriebener Besorgnis, Angst oder Bedrohung. Das kann sich auf spezielle Ereignisse beziehen oder das Leben allgemein betreffen. Ruhelosigkeit und Gereiztheit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und Muskelverspannungen sind die Folge.
Weitere Formen von Angst sind
Folgende Punkte müssen zutreffen, damit von einer Störung gesprochen wird:
- Die Angst ist unangemessen stark, das heißt, die äußeren Ereignisse reichen als Grund nicht aus, um die Intensität des Gefühls zu rechtfertigen.
- Die Störung hält über längere Zeit an und tritt immer häufiger auf.
- Die Angst kann alleine nicht mehr kontrolliert und bewältigt werden.
- Das Leben wird durch die Anfälle stark einschränkt; nicht selten werden sogar einfachste Verrichtungen unmöglich.
Entwickelt sich die Störung unbehandelt weiter, kann sie bis zum völligen Rückzug aus der Öffentlichkeit führen. Viele Betroffene werden zu Gefangenen in ihren eigenen vier Wänden.
Verschiedene Formen der Angsterkrankung
Phobiker haben zwanghaft Angst vor bestimmten Objekten wie Spinnen, Vögeln, Schlangen, oder vor Situationen wie Fliegen, Dunkelheit oder Prüfungen. Agoraphobie ist eine besonders quälende Form solcher Zwangsbefürchtungen: Die einst als Platzangst bekannte Störung kann – muss aber nicht – mit Panikattacken einhergehen. Es handelt sich um Angst vor weiten Flächen, aber auch vor leeren oder sehr vollen Sälen, Straßen und Brücken sowie Menschenansammlungen aller Art: von der U-Bahn bis zum Fahrstuhl, dem Kaufhaus bis zum Flugzeug. Auch das Alleinreisen macht Probleme. Die Betroffenen meiden zunehmend Situationen, in denen sie einen Angstanfall bekommen könnten. Viele gehen nicht mehr alleine oder gar nicht mehr aus dem Haus. In Gegenwart einer bekannten Person schwinden die Ängste.Soziophobiker fühlen sich ständig von ihren Mitmenschen beobachtet und beurteilt. In Gegenwart anderer können sie kaum sprechen, essen oder telefonieren. Sie wollen um keinen Preis auffallen. Eine Umgebung mit fremden Menschen wird zur Qual. Sozialphobien beginnen sehr oft schon in der Pubertät und werden oft als Schüchternheit verkannt und nicht behandelt. Rund zehn Prozent der Bevölkerung sind mehr oder weniger stark betroffen.
Panikstörungen zeigen sich durch wiederholte und unerwartet auftretende Panikattacken. Etwa die Hälfte der Betroffenen erlebt solche Attacken (auch) im Schlaf, sodass sie sich vor dem Einschlafen zu fürchten beginnen.
Hypochonder haben Angst davor krank zu sein. Diese Art der Angststörung bewirkt bei den Betroffenen ein permantenes Gefühl der Habachtstellung. Jedes noch so kleine Symptom wird recherchiert und mit schweren Krankheiten in Verbindung gebracht. Die meisten Betroffenen klagen über Schweißausbrüche, Magenbeschwerden oder Herzrasen. Behandeln lässt sich Angst vor Krankheiten recht gut (Hilfestellungen zur Hypochondrie bei Psychic.de). Am Anfang der Behandlung muss der Hypochonder allerdings erst davon überzeugt werden, dass kein körperliches Problem, sondern eine Angststörung vorliegt.
Bei der generalisierten Angststörung leben die Betroffenen über Monate hinweg fast an allen Tagen in einem Gefühl übertriebener Besorgnis, Angst oder Bedrohung. Das kann sich auf spezielle Ereignisse beziehen oder das Leben allgemein betreffen. Ruhelosigkeit und Gereiztheit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und Muskelverspannungen sind die Folge.
Weitere Formen von Angst sind
- Zwangsstörungen; dazu gehören etwa Wasch- und Säuberungszwänge, Kontroll-, Ordnungs- oder Sammelzwänge oder Zwangsgedanken;
- posttraumatische Belastungsstörungen: Sie treten nach Schockerlebnissen auf (Krieg, Katastrophen, Gewalt, Missbrauch). Unmittelbar nach dem Schockerlebnis ist eine akute Belastungsstörung häufig;
- Angststörungen, die durch Substanzen ausgelöst werden, wie Alkohol, Haschisch, Kokain, Medikamente, bzw. durch deren Entzug;
- Ängste durch andere Krankheiten wie Depressionen, Essstörungen oder Schizophrenie.
Mögliche Folgeerkrankungen
Erhöhter Blutdruck, Schlafstörungen und ein geschwächtes Immunsystem sind häufige Folgen.
Bei jedem Angstanfall wird im Körper das Stresshormon Cortisol freigesetzt. Wird Angst zur Lebensbegleiterin, führt die hormonelle Dauerbelastung zu körperlichen Symptomen: Muskelverspannungen, Bluthochdruck und Schlafstörungen sind häufige Begleiter von Angststörungen. Auch das Liebesleben leidet: Cortisol drosselt die Freisetzung von Geschlechtshormonen, die Lust auf Sex schwindet. Bei lange anhaltenden, unbehandelten Angststörungen kommt es oft zu Folgeerkrankungen wie Depressionen, Alkoholismus und Drogenmissbrauch. Chronischer Stress behindert und schwächt auch das Immunsystem, das vor allem während des Schlafs Reparaturarbeiten im Organismus durchführt. Damit steigt das Risiko für Krebs.
Bei jedem Angstanfall wird im Körper das Stresshormon Cortisol freigesetzt. Wird Angst zur Lebensbegleiterin, führt die hormonelle Dauerbelastung zu körperlichen Symptomen: Muskelverspannungen, Bluthochdruck und Schlafstörungen sind häufige Begleiter von Angststörungen. Auch das Liebesleben leidet: Cortisol drosselt die Freisetzung von Geschlechtshormonen, die Lust auf Sex schwindet. Bei lange anhaltenden, unbehandelten Angststörungen kommt es oft zu Folgeerkrankungen wie Depressionen, Alkoholismus und Drogenmissbrauch. Chronischer Stress behindert und schwächt auch das Immunsystem, das vor allem während des Schlafs Reparaturarbeiten im Organismus durchführt. Damit steigt das Risiko für Krebs.
Vorbeugung
Sich erreichbare Ziele zu setzen mindert den Druck, der eine der Ursachen für Angststörungen ist.
Die beste Vorbeugung gegen Ängste und Sorgen ist eine ausgeglichene, starke Psyche. Schon Kinder sollten nicht das Gefühl vermittelt bekommen, etwas Besonderes leisten oder besonders sein zu müssen, um Liebe und Zuwendung zu erhalten. Auch Überfürsorglichkeit untergräbt das Selbstbewusstsein der Kleinen; so können unverhältnismäßig starke Reaktionen der Eltern auf Situationen oder Gegenstände später zu Phobien führen (etwa vor Spinnen). Auch Erwachsene haben nicht selten überhöhte Ansprüche an sich selbst. Damit erzeugen sie übergroßen Druck, dem die Seele manchmal nicht standhält. Denselben Effekt kann Überforderung durch die Umgebung (Familiensituation, Arbeitgeber, finanzieller Druck) haben. Es ist wichtig, sich beruflich wie privat erreichbare Ziele zu setzen, statt ständig Unerreichbarem hinterherzulaufen. Manchmal ist es nötig, ganz bewusst zurückzustecken und kürzer zu treten.
Die beste Vorbeugung gegen Ängste und Sorgen ist eine ausgeglichene, starke Psyche. Schon Kinder sollten nicht das Gefühl vermittelt bekommen, etwas Besonderes leisten oder besonders sein zu müssen, um Liebe und Zuwendung zu erhalten. Auch Überfürsorglichkeit untergräbt das Selbstbewusstsein der Kleinen; so können unverhältnismäßig starke Reaktionen der Eltern auf Situationen oder Gegenstände später zu Phobien führen (etwa vor Spinnen). Auch Erwachsene haben nicht selten überhöhte Ansprüche an sich selbst. Damit erzeugen sie übergroßen Druck, dem die Seele manchmal nicht standhält. Denselben Effekt kann Überforderung durch die Umgebung (Familiensituation, Arbeitgeber, finanzieller Druck) haben. Es ist wichtig, sich beruflich wie privat erreichbare Ziele zu setzen, statt ständig Unerreichbarem hinterherzulaufen. Manchmal ist es nötig, ganz bewusst zurückzustecken und kürzer zu treten.
Diagnose
Angststörungen werden häufig nicht erkannt oder fälschlicherweise als Symptome einer körperlichen Erkrankung gedeutet.
Angststörungen sind noch immer ein zu selten erkanntes Problem. Unsicherheit, Unwissen oder die Scham vor der eigenen Schwäche halten viele davon ab, einen Arzt aufzusuchen. Tun sie es doch, wird das Leiden in zwei von drei Fällen nicht erkannt. Das liegt nicht nur an den Ärzten; viele Betroffene schildern nur ihre körperlichen Beschwerden – Muskelverspannungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen oder Herzprobleme –, erwähnen aber nicht, dass sie unter massiven Ängsten leiden. Das kann daran liegen, dass jede psychische Ursache geleugnet wird. Die Suche nach einer körperlichen Ursache wird damit zu einer Art Rechtfertigung der Angstgefühle. In unserer auf Selbstbestimmung, Leistung und Erfolg ausgerichteten Gesellschaft fällt es besonders schwer, psychische Probleme oder gar die Unfähigkeit, Situationen selbst kontrollieren zu können, einzugestehen. Viele Angstkranke klammern sich deshalb auch dann noch daran, „herzkrank“ zu sein, wenn ihnen Ärzte wiederholt versichert haben, dass keine Störungen vorliegen. Eine Odyssee von Arzt zu Arzt ist häufig die Folge, und es können Jahre vergehen, bevor spezialisierte Hilfe gesucht wird. Männer machen von dieser Verdrängungstaktik besonders häufig Gebrauch: Weltweit sind zwar deutlich mehr Frauen wegen unkontrollierbarer Ängste in Behandlung; doch sind auf der anderen Seite viel mehr Männer alkoholkrank – und eines der am einfachsten zugänglichen „Medikamente“ gegen Angst ist Alkohol.
Angststörungen sind noch immer ein zu selten erkanntes Problem. Unsicherheit, Unwissen oder die Scham vor der eigenen Schwäche halten viele davon ab, einen Arzt aufzusuchen. Tun sie es doch, wird das Leiden in zwei von drei Fällen nicht erkannt. Das liegt nicht nur an den Ärzten; viele Betroffene schildern nur ihre körperlichen Beschwerden – Muskelverspannungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen oder Herzprobleme –, erwähnen aber nicht, dass sie unter massiven Ängsten leiden. Das kann daran liegen, dass jede psychische Ursache geleugnet wird. Die Suche nach einer körperlichen Ursache wird damit zu einer Art Rechtfertigung der Angstgefühle. In unserer auf Selbstbestimmung, Leistung und Erfolg ausgerichteten Gesellschaft fällt es besonders schwer, psychische Probleme oder gar die Unfähigkeit, Situationen selbst kontrollieren zu können, einzugestehen. Viele Angstkranke klammern sich deshalb auch dann noch daran, „herzkrank“ zu sein, wenn ihnen Ärzte wiederholt versichert haben, dass keine Störungen vorliegen. Eine Odyssee von Arzt zu Arzt ist häufig die Folge, und es können Jahre vergehen, bevor spezialisierte Hilfe gesucht wird. Männer machen von dieser Verdrängungstaktik besonders häufig Gebrauch: Weltweit sind zwar deutlich mehr Frauen wegen unkontrollierbarer Ängste in Behandlung; doch sind auf der anderen Seite viel mehr Männer alkoholkrank – und eines der am einfachsten zugänglichen „Medikamente“ gegen Angst ist Alkohol.
Behandlung
Die Verhaltenstherapie hilft, sich den Angst auslösenden Situationen zu stellen. Anfangs kann eine medikamentöse Therapie zur Unterstützung sinnvoll sein.
Die Art der Therapie richtet sich danach, wie schwer die Störung ist; es ist günstig, sich diesbezüglich mit einem auf Angststörungen spezialisierten Arzt oder Therapeuten zu beraten.
Besonders wichtig ist es, das bei Angststörungen häufige Vermeidungsverhalten und die sich daraus ergebende Tendenz zum Rückzug zu durchbrechen. Im Rahmen von Therapien lernen die Betroffenen, sich den Angst auslösenden Situationen zu stellen. In Frage kommt hier beispielsweise eine Verhaltenstherapie, bei der die Angst Schritt für Schritt abgebaut wird. Hilfreich sind auch Atemtherapie und Entspannungstechniken.
Medikamentöse Behandlung
Bei sehr starken Angstsymptomen oder am Anfang einer Psychotherapie kann eine unterstützende medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. In Frage kommen beispielsweise Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine, Neuroleptika und Antidepressiva. Manche der Mittel verlieren mit der Zeit an Wirksamkeit oder es kommt neuerlich zu Angstschüben, wenn sie abgesetzt werden. Außerdem kann eine Langzeittherapie Nebenwirkungen hervorrufen und abhängig machen. Als alleinige Therapieform sind Medikamente deshalb nicht geeignet. Werden die Ängste durch andere Krankheiten oder psychische Störungen hervorgerufen, müssen diese behandelt werden. Führen Substanzen wie Medikamente oder Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen) zu übermäßiger Angst, ist es wichtig, mit einem Arzt über ein weiteres Vorgehen zu sprechen. Der völlige Entzug dieser Substanz kann nötig sein.Psychotherapeutische Behandlung
Gerade Angstkranke mit Panikattacken glauben zuerst an eine körperliche Ursache ihrer Beschwerden und fühlen sich häufig nicht ernst genommen, wenn der Arzt eine Psychotherapie vorschlägt. Je öfter die Attacken auftreten, umso schwieriger wird jedoch die Behandlung; ein möglichst rascher Therapiebeginn fördert eine baldige Heilung.Die Art der Therapie richtet sich danach, wie schwer die Störung ist; es ist günstig, sich diesbezüglich mit einem auf Angststörungen spezialisierten Arzt oder Therapeuten zu beraten.
Besonders wichtig ist es, das bei Angststörungen häufige Vermeidungsverhalten und die sich daraus ergebende Tendenz zum Rückzug zu durchbrechen. Im Rahmen von Therapien lernen die Betroffenen, sich den Angst auslösenden Situationen zu stellen. In Frage kommt hier beispielsweise eine Verhaltenstherapie, bei der die Angst Schritt für Schritt abgebaut wird. Hilfreich sind auch Atemtherapie und Entspannungstechniken.
Redakteurin: Verena Ahne (Journalistin)
Aktualisierung: 03.11.2015, Elisabeth Tschachler (Journalistin)
Medizinisches Review: Priv.-Doz. Dr. rer.med. Dipl.-Psych. Jochen Jordan (Psychologie), Univ.-Prof. Dr. Gabriele Fischer (Psychiatrie)
Diese Informationen können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen, sondern können Ihnen helfen, sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorzubereiten. Eine Diagnose und die individuell richtige Behandlung kann nur im persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt werden.
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