5 Tipps zu Konflikten am Arbeitsplatz
„Konflikte? Die gibt es bei uns nicht!“ – viele Führungskräfte brüsten sich damit, dass es bei ihnen im Unternehmen keine Konflikte gibt. Aber ist das wirklich positiv? Oder lauert da womöglich Unausgesprochenes im Untergrund? Lesen Sie 5 einfache Tipps für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten!
1. Harmonie nicht zu sehr betonen
Wenn Sie einen Satz hören wie „Bei uns gibt es nie Streit!“, sollten Sie hellhörig werden. Egal ob in einer Freundschaft, am Arbeitsplatz oder in einer Liebesbeziehung: das ist kein gutes Zeichen! In der Regel wird mindestens eine Person in dieser scheinbar harmonischen Konstellation vermeiden die eigenen Meinungen, Bedürfnisse oder Wünsche offen mitzuteilen und in Auseinandersetzung zu gehen. Besonders Führungskräfte, die sich schwertun mit der Rolle der Person, die entscheidet, betonen oft die Harmonie sehr. Sie können es nicht ertragen, unliebsame Entscheidungen zu fällen oder etwas zu tun, das nicht allen Mitarbeitenden gefällt. Auch autoritäre Charaktere, die ihren Mitarbeitern nicht zuhören, behaupten häufig, dass es keine Konflikte bei ihnen im Betrieb gäbe – weil sie diese gar nicht erst zulassen.
2. Verschiedene Meinungen fördern
Schaffen Sie als Führungskraft ein offenes Klima in Ihrem Team oder Unternehmen für verschiedene Meinungen. Ermuntern Sie Ihre Mitarbeiter beispielsweise Ihnen zu widersprechen und erkennen Sie abweichende Meinungen an. Menschen haben in der Regel sehr feine Sensoren dafür, ob ihnen wirklich zugehört wird. Wenn man jemanden nur pro forma nach der Meinung fragt und die Entscheidung bereits feststeht, wird diese Person das merken. Sie wird unzufrieden und spart sich in Zukunft womöglich die Meinungsäußerung. Wenn Sie Entscheidungen treffen, die den Vorstellungen Ihrer Mitarbeiterinnen widersprechen, erläutern Sie lieber offen Ihre Beweggründe dafür und erkennen die anderen Vorschläge trotzdem an.
3. Konflikte als etwas Positives erkennen
Konflikte sind in unserer Gesellschaft immer noch negativ besetzt. Dabei gehören sie einfach zum Zusammenleben dazu. Menschen haben verschiedene Ideen und Bedürfnisse und sobald diese im Widerspruch zueinander stehen gibt es einen Konflikt. Konflikte sind also Teil des Lebens in Gesellschaft und nichts Schlimmes. Oftmals sehen Menschen Konflikte als bedrohlich an. Sie haben Angst Sympathien oder Anerkennung zu verlieren. Leben Sie vor, dass man sich durchaus konstruktiv streiten kann und sich hinterher noch genauso mag und schätzt. Gehen Sie sportlich und professionell mit Konflikten um, nehmen Sie sie nicht persönlich und seien Sie nicht nachtragend.
4. Konflikte verbessern das Ergebnis
Stellen Sie sich vor, eine Kollegin traut sich nicht, den Kollegen zu widersprechen oder ihr Input wird von den anderen ignoriert. Vielleicht hat diese Kollegin aber viele gute Ideen und könnte das Team voranbringen, wenn sie in eine Auseinandersetzung darüber gehen würde? Wenn alle Mitarbeitenden sich frei äußern können, wird auch das Arbeitsergebnis besser. Nicht ohne Grund sammelt man beim Brainstorming erst einmal – völlig ohne zu kommentieren und bewerten – Ideen und diskutiert sie erst später. Ermuntern Sie alle Teammitglieder, sich auszudrücken – und ggf. auch Unzufriedenheit zu äußern. Auseinandersetzungen können eine lebhafte, kreative und konstruktive Arbeitsatmosphäre schaffen und helfen, das jeweilige Vorhaben besser umzusetzen!
5. Bei festgefahrenen Konflikten Hilfe holen
Wenn Sie selber in einem Konflikt stecken, der sich nicht lösen lässt, kann es hilfreich sein, sich professionelle Beratung zu holen, beispielsweise durch Coaching. Hierbei können Sie mit einer außenstehenden Person in Ruhe Lösungsmöglichkeiten erarbeiten und die Situation zukünftig anders gestalten. Auch eine Mediation, also eine externe Moderation mit Anwesenheit der Konfliktparteien, kann hilfreich sein. Wenn Sie im Personalwesen tätig sind, können Sie prophylaktisch Kontakt mit externen Mediatorinnen herstellen und im Falle eines Konfliktes den Mitarbeitern diese Unterstützung anbieten.
Nur Mut zum Streiten! Wie Sie sehen, gehören Konflikte zum gesunden sozialen Miteinander dazu und können sogar das Arbeitsergebnis verbessern. Wenn mal wieder jemand sagt: „Konflikte? Die gibt es bei uns nicht!“ können Sie also getrost kontern mit: „Das tut mir leid. Woran meinen Sie liegt das?“
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