Depression - Nicole Inez Fuchs
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Burnout – Das sind Anzeichen und Ursachen des Syndroms

Ausgebrannt, am Ende seiner Kräfte, am Limit, lebend tot: So fühlen sich Menschen, die von Burnout betroffen sind. Erschöpfung, Überlastung und psychische Belastung sind die Wörter, die für Burnout-Patienten zum Lebensmittelpunkt geworden sind. Der steigende Leistungsdruck in unserer Gesellschaft, lässt auch die Zahlen der Diagnosen in die Höhe schießen. Immer mehr Menschen fühlen sich körperlich und seelisch ausgebrannt. Woran liegt das? Gibt es Anzeichen, dass jemand in die völlige Erschöpfung abtriftet? Und kann es vermieden werden?

Wie zeigt sich Burnout?

Das Syndrom entwickelt sich schleichend. Deshalb zeigen sich die Symptome von Burnout auch sukzessive immer mehr. Der Betroffene steigert sich immer mehr in die Arbeit und vergisst dabei alles um sich herum. Getrieben von Ehrgeiz, Perfektionismus und Leistungsorientiertheit, steigert er sich in den Job. Während er immer mehr ausbrennt und sich immer mehr erschöpft fühlt, vernachlässigt er, gut auf sich zu schauen. Im Verlauf steigt die psychische Belastung immer mehr an. Pausen gibt es kaum noch und auch Freizeitaktivitäten werden immer öfter verschoben.

Das bewirkt, dass sich die Person immer gestresster und sich irgendwann von den Umständen geleitet fühlt. Da die Erholungsphasen ausbleiben, kommt es zu einem chronischen Gefühl von Ausgebranntsein. Gereiztheit macht sich breit und Betroffene wirken getrieben und zerfahren. Sie können immer schlechter abschalten, auch nicht nachts. Deshalb greifen sie vermehrt zu beruhigenden Mitteln, die ihnen letztendlich nur noch mehr schaden.

Die Übersicht veranschaulicht die Stufen eines Burnouts:

Burnout Syndrom

Was sind die körperlichen Symptome bei Burnout?

Das Syndrom betrifft nicht nur den Geist, sondern auch den Körper. Je nachdem, in welchem Stadium sich die Person befindet, treten andere Symptome auf. Diese reichen von Muskelverspannungen über Rückenschmerzen bis hin zu Kopfschmerzen. Auch schwerwiegendere Anzeichen wie hoher Blutdruck, Beklemmungsgefühl in der Brust und Migräne sind möglich. Betroffene haben öfter Infekte, nehmen an Gewicht zu oder ab, da sich ihre Essgewohnheiten verändern. Weitere Symptome sind Übelkeit und Verdauungsbeschwerden.

Wie entsteht Burnout?

Obwohl jeder Mensch “ausbrennen” kann, gibt es gewisse Berufsgruppen, die besonders gefährdet sind. Dazu zählen etwa Personen, die im Sozialbereich arbeiten, Ärzte, Polizisten, Führungskräfte und Manager. Das Burnout-Syndrom zeigt sich als Reaktion auf dauerhafte Überbelastung und Stress. Die Ursachen des Syndroms liegen darin, dass eine generelle Erschöpfung entsteht, wenn sich jemand über einen längeren Zeitraum verausgabt, die Erfolgserlebnisse aber häufig ausbleiben. Auf dem Weg zum völligen Ausgebranntsein werden die eigenen Grenzen permanent überschritten. Pausen kennt man nicht mehr.

Äußere Ursachen des Erschöpfungssyndroms

  • Extreme Leistungsanforderungen
  • Doppelbelastung (beruflich/privat)
  • Extremsituationen im Arbeitsalltag
  • Sehr hohe Verantwortung
  • Permanenter Stress

Innere Ursachen des Erschöpfungssyndroms

  • Perfektionismus
  • Idealismus
  • Harmoniebedürftigkeit
  • überdurchschnittliche Leistungsorientierung
  • Übermotivation

Wie kann man Burnout vermeiden?

Es gibt viele Punkte, die Sie für eine Burnout Prävention beachten können:

  • Perfektionismus ablegen
  • Grenzen setzen
  • bewusst Auszeiten nehmen
  • emotionale Distanz zum Job wahren
  • persönliche Entspannungsmethoden finden
  • Stressfaktoren vermeiden

Bei dem Erschöpfungssyndrom ist Prävention die halbe Miete. Sie selbst können bestimmen, wo Ihre Grenzen liegen, wie perfekt etwas sein muss und wie Sie sich Ihre Aufgaben einteilen. Auch Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihre Freizeit gestalten und mit wem Sie diese verbringen.

Was tun bei Burnout?

Umso früher Sie erkennen, dass Sie sich in einer Abwärtsspirale der Belastung befinden, desto leichter können Sie aussteigen. Wissen Sie bereits, wie gestresst Sie wirklich sind? Wenn Sie die Diagnose von Ihrem Arzt, Psychologen oder Therapeuten bekommen haben, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die beste Option ist eine Psychotherapie oder ein Coaching. Denn dort lernen Sie, wie Sie künftig mit Stress besser umgehen können. Die Erkrankung zeigt Ihnen, dass bisher etwas falschgelaufen ist.

Die zwei wichtigsten Punkte einer Therapie bei Burnout sind:

  • Erlernen von Entspannungsmethoden und körperliche Aktivität: In der Therapie werden passende Entspannungstechniken gelernt. Diese helfen dabei, im Alltag besser abzuschalten. Körperliche Aktivität hilft prinzipiell, um einen Ausgleich zu den Belastungen des Alltags zu schaffen. Durch Sport werden Stresshormone abgebaut und Endorphine frei.
  • Optimierung des Stress- und Zeitmanagements: Ein Leben ohne Stressfaktoren gibt es nicht. Doch es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie auf Anforderungen reagieren können. Die Setzung von Prioritäten, das Aufschreiben von Terminen und das Niederschreiben des Tages sind nur ein paar der Hilfestellungen. Grenzen setzen ist wohl eines der wichtigsten Skills, um Burnout zu vermeiden. Wer “nein” sagen kann, sagt öfter einmal “ja” zu sich selbst.

Erschöpfung ist ein Zustand, dem Sie selbst gut entkommen können, wenn Sie auf sich selbst achtgeben. Wie würden Sie mit Ihrer großen Liebe umgehen? Würden Sie diese arbeiten lassen, bis sie völlig ausgebrannt ist? Wahrscheinlich würden Sie liebevoll darauf aufmerksam machen, dass Sie besorgt sind. Möglicherweise würden Sie dieser Person auch Tipps geben, wie Sie besser auf sich schauen kann. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie selbst sind Ihre große Liebe.

Quellen: 
https://www.gesundheit.gv.at/leben/burnout/inhalt
https://www.netdoktor.at/krankheit/burnout-7558
https://www.minimed.at/medizinische-themen/psyche/burnout/
http://alleszuviel.at/burnout-anzeichen.html

Fotoquelle: (c) iStock.com/BrianAJackson

Aktualisiert am: 28. Juli 2022