Selbstwert: So setzen Sie Grenzen im Job
Da ist diese Kollegin, die immer versucht, ihre eigenen Aufgaben an Sie zu delegieren. Dann gibt es auch noch den Abteilungsleiter, der alles im letzten Moment erledigt und das Gleiche dann von Ihnen verlangt. Ein weiterer Kollege ist Kettenraucher und nutzt die Arbeitszeit für persönliche Erledigungen. Kennen Sie diese, oder ähnliche Situationen aus Ihrem Job? Treffen Sie immer wieder auf Menschen, die Ihre Grenzen überschreiten? Wir verraten Ihnen, wie Sie Grenzen im Job setzen können.
5 Tipps, wie Sie Grenzen im Job setzen
Authentischer Einstieg
Der erste Eindruck ist wichtig: Stellen Sie sich vor, jemand kommt mit gebückter Körperhaltung in Ihr Büro und reicht Ihnen sanft die Hand und sagt mit leiser Stimme: “Hallo, ich bin deine neue Kollegin”. Welchen Eindruck haben Sie? Wahrscheinlich, dass diese Person schüchtern, wenn nicht sogar unsicher ist. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gleich von Anfang an selbstbewusst und authentisch auftreten. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung und darauf, dass Sie den Eindruck vermitteln, dass Sie sich selbst mögen.
Dinge ansprechen
Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, dann sprechen Sie es an. Eine respektvolle Einleitung wäre: “Ich habe das Gefühl, dass…. Wie siehst du das?” Es ist legitim, auf Themen hinzuweisen, die Sie unwohl fühlen lassen und entsprechend Grenzen zu setzen. Es ist auch okay, wenn Sie freundlich anmerken, wenn Sie etwas stört. Wenn Sie zum Beispiel stört, dass Ihr Kollege laut Radio hört, oder sein Hund ganze Zeit auf Ihrem Bein liegt, können Sie das ruhig anmerken. Sie werden nicht glauben, wie wichtig es ist, dass Sie sich und Ihre Grenzen zeigen. Auch für unser Gegenüber ist es leichter, wenn dieses weiß, wer Sie sind.
Gute Beziehungen pflegen
Eine gute Beziehung zu anderen Menschen ist die Basis. Vor allem wenn es zu Konflikten kommt. Sie kennen das sicher von sich selbst: Wenn jemand, den Sie mögen, etwas tut, das Ihnen nicht gefällt, können Sie schwerer böse sein. Sie werden das Problem dann auch eher verstehen, oder ansprechen, wenn Sie eine gute Beziehung zur anderen Person haben. Anders ist es jedoch, wenn Sie keinen guten Draht zu Ihrem Gegenüber haben. Dann ist jeder Fehler viel schlimmer.
Missverständnisse klären
Jeder Mensch hat seine Gewohnheiten und Erfahrungen und aus denen heraus lebt er. Es kann also durchaus sein, dass Ihr “nerviger” Kollege zu laut ist, weil er im vorherigen Job ein Büro für sich allein hatte. Oder, dass Ihre Kollegin Ihren Hund nicht ermahnt, wenn er Ihnen zu nahe kommt, da sie Hunde liebt und nichts von Ihrer Allergie weiß. Meist liegt dem Verhalten anderer keine böse Absicht zugrunde. Aus diesem Grund ist es wichtig, etwaige Missverständnisse zu klären. Das heißt nicht, dass Sie es dulden müssen und keine Grenzen setzen im Job.
Freundlich, aber klar sein
Zum Grenzen setzen im Job gehört es, diese auch aufzuzeigen. Viele Menschen tendieren dazu, entweder zu schweigen, oder Dinge in einem forschen Ton anzusprechen. Doch es gibt auch die goldene Mitte. Diese sieht so aus, dass man freundlich, aber klar anspricht, was einem nicht gefällt. Anstatt zu sagen, was einem nicht gefällt, ist es ratsam, sein Anliegen in einem Wunsch zu äußern. Hilfreich ist es, wenn man sagt, warum man etwas nicht möchte und was man stattdessen gerne möchte.
Ein offenes Gespräch hat schon so manch eine Beziehung vertieft. Sollten Sie bisher Ihre Grenzen im Job nie gewahrt haben, wäre es Zeit, damit zu beginnen. Auch wenn Sie bisher dafür bekannt waren, dass man mit Ihnen “alles machen” kann, ist es nicht zu spät. Natürlich ist es wichtig, dass andere zufrieden sind. Doch in erster Linie geht es darum, dass Sie Ihren Selbstwert wahren und am Ende des Tages glücklich sind.