Wie sich ein unerfüllter Kinderwunsch auf die Psyche auswirkt
Ein unerfüllter Kinderwunsch kann sehr belastend sein und die Betroffenen leiden häufig unter massivem Stress, Traurigkeit und/oder Hoffnungslosigkeit. Auch Depressionen sind hier keine Seltenheit. Untersuchungen zeigen, dass 25 – 60 % der vom unerfüllten Kinderwunsch Betroffenen über psychiatrische Symptome berichten und dass ihre Angst- und Depressionswerte deutlich höher sind als bei den Kontrollpersonen, die mit dem Kinderwunsch keine Probleme haben. Mit dem unerfüllten Kinderwunsch einher gehen oftmals Scham und Geheimniskrämerei, was es zusätzlich erschwert, bei Freunden und Verwandten oder Außenstehenden Hilfe zu suchen. Dabei tritt das Problem viel häufiger auf, als man gemeinhin annimmt. In Deutschland ist zum Beispiel etwa jedes 10. Paar ungewollt kinderlos. Tatsache ist: Wenn nach vielen Versuchen keine Schwangerschaft eintritt, kann das sehr enttäuschend und frustrierend sein, vor allem, wenn man keine Unterstützung im eigenen Umfeld findet.
Welche Rolle spielt die Psyche bei einem Kinderwunsch?
Der Zusammenhang zwischen Stress und einem unerfüllten Kinderwunsch ist kein Geheimnis. Frauen, die vergeblich versuchen schwanger zu werden, berichten über ein erhöhtes Maß an Angst und Depression, so dass klar ist, dass ein unerfüllter Kinderwunsch Stress verursacht. Ob Stress wirklich zu Unfruchtbarkeit führt oder nicht ist umstritten. Jüngste Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass psychologische Interventionen bei Betroffenen die psychische Belastung verringern können und so die Schwangerschaftsrate deutlich erhöhen.
Der Kinderwunsch als psychische Belastung
Psychische Probleme und Depressionen in Verbindung mit einem unerfüllten Kinderwunsch sind ein Problem, von dem betroffene Frauen stärker betroffen sind als Männer.
Statistiken zeigen, dass weltweit 1 von 5 Frauen Probleme mit der mentalen Gesundheit hat, während dies bei Männern 1 von 8 ist.
Depressionen können die Gesundheit der Betroffenen gefährden und ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Vor allem wenn der Kinderwunsch groß ist, kann der Versuch schwanger zu werden – eigentlich Anlass zur Freude – schnell zu einer großen, psychischen Belastung werden. Da fälschlicherweise oftmals vorschnell davon ausgegangen wird, dass im Falle eines unerfüllten Kinderwunsches das ‘Problem’ bei der Frau liegt, sind Frauen zudem einem höheren Druck ausgesetzt.
Kann ein unerfüllter Kinderwunsch zu Depressionen führen?
Ja, Tatsache ist leider: Menschen, die von einem unerfüllten Kinderwunsch betroffen sind, haben dadurch auch oftmals mit Depressionen zu kämpfen. Jeder kann aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches von Depressionen betroffen sein. Einige der Gründe, warum die Betroffenen an Depressionen leiden, sind:
- Stress: ein unerfüllter Kinderwunsch kann eine sehr belastende Erfahrung sein, vor allem wenn der Druck, schwanger zu werden, groß ist.
- Medizinische Probleme: Verschiedene medizinische Probleme, die zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen können und mit einem hohen Leidensdruck einhergehen (zum Beispiel die Hormonstörung PCOS), können auch das Risiko einer Depression erhöhen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab, dass Frauen mit PCOS häufiger an Depressionen und Angstzuständen leiden.
- Kinderwunschbehandlungen und deren Nebenwirkungen: die emotionalen und körperlichen Herausforderungen einer solchen Behandlung können wahnsinnig belastend sein. Eine kleine Studie aus dem Jahr 2014 mit Frauen, die sich einer Kinderwunschbehandlung oder fruchtbarkeitserhaltenden Maßnahmen unterzogen, ergab, dass sich ihre Ängste und Depressionen mit fortschreitender Behandlung verschlimmerten.
Auch die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Werden bei der Behandlung Hormone eingesetzt, können diese Hormone die Stimmung der Person beeinflussen und das Risiko einer Depression erhöhen.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich gelegentlich traurig oder sogar deprimiert fühlt. Wenn diese Gefühle jedoch über längere Zeit anhalten und deine Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen, liegt möglicherweise eine Depression vor.
Ein unerfüllter Kinderwunsch und die psychischen Folgen
Menschen mit einem unerfüllten Kinderwunsch, die unter Depressionen leiden, sollten sich unbedingt Hilfe suchen. Obwohl der unerfüllte Kinderwunsch die Ursache für die Depressionen sein kann, ist es wichtig, auch die psychischen Probleme zu behandeln. Auch die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch sollten ärztlich abgeklärt werden. Hierbei ist es wichtig, dass sich beide Partner untersuchen lassen, denn tatsächlich zeigt die Wissenschaft deutlich, dass die Ursache zu gleichen Teilen bei beiden Partnern liegen kann. In vielen Fällen gibt es auch keine körperliche Ursache dafür, dass das Wunschkind auf sich warten lässt, sondern es liegt einfach an einem Mangel an Aufklärung. So zeigt sich, dass bei vielen Paaren einfach das Timing falsch ist. Durch die korrekte Bestimmung der fruchtbaren Tage mit einem Zyklustracker kann man die Chancen auf eine Empfängnis deutlich erhöhen.
Kinderwunsch und Psychotherapie
Wenn es dir die Symptome einer Depression erschweren, im Alltag zurechtzukommen und dich massiv in deiner Lebensqualität einschränkt, solltest du dir Hilfe suchen. Die Hoffnungslosigkeit der Depression kann dazu führen, dass du vielleicht glaubst, dass du auf verlorenem Posten stehst. Dies kann aber auch ein Symptom der Depression sein. Eine Behandlung kann die Symptome deiner Depression lindern und deine Lebensqualität verbessern, was häufig auch geschieht. Eine Psychotherapie ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Depressionen. In der Therapie kannst du deine Gefühle in Bezug auf den unerfüllten Kinderwunsch in einem sicheren Rahmen besprechen, dir Ziele setzen und Strategien zur Verbesserung deiner Situation entwickeln.
Wie dir psychologische Beratung bei einem unerwünschten Kinderwunsch helfen kann
Viele Paare stellen fest, dass die Last des unerfüllten Kinderwunsches ihrer Beziehung sehr schadet. Daher kann die gemeinsame Teilnahme an einer Beratung ebenfalls hilfreich sein. Manche Paare finden auch, dass ein neues Hobby oder eine gemeinsame Aktivität helfen kann. Bei Fruchtbarkeitsproblemen kann es leicht passieren, dass man sich nur darauf konzentriert, schwanger zu werden, und andere Aspekte der Beziehung vollkommen vernachlässigt. Neue Aktivitäten auszuprobieren, sich auf neue Dinge zu freuen und auf gemeinsamen Interessen aufzubauen, kann helfen, das Leben eines Paares wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Obwohl Probleme mit der Fruchtbarkeit weit verbreitet sind, kann es sich isolierend anfühlen. Es kann daher hilfreich sein, Unterstützung von anderen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu erhalten. Sie können Ressourcen und Tipps zur Stressbewältigung und zur Aufrechterhaltung einer funktionierenden Beziehung anbieten und dir die Gewissheit geben, dass du nicht alleine bist. Denn eines ist sicher: Du bist nicht alleine!
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Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4417384/
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0015028209039831
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0015028209036978
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https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6016043/
https://www.frost.com/frost-perspectives/femtechtime-digital-revolution-womens-health-market/
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